30.11.2001

250 Jahre alte kostbare Figuren in stimmungsvoller Krippenkulisse

Weihnachtskrippe aus Neapel im Stadtmuseum neu inszeniert

(SMS) Die neapolitanische Krippe im Stadtmuseum aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zählt mit ihren fein gearbeiteten Terrakotta-Figuren in handgefertigten Gewändern zu den kostbaren Exemplaren. Mit Unterstützung des Westfälischen Museumsamtes zeigt das Stadtmuseum Münster diese Dauerleihgabe jetzt in einer neuen, einfühlsam gestalteten Krippenarchitektur. Gestaltet von dem Künstler Michel Moscato setzt sie mit stimmungsvollen Kulissen die Heilige Geschichte anschaulich in Szene.

Dank einer ausgefeilten Museumstechnik kann das Stadtmuseum die Krippe jedes Jahr aufs Neue zur Weihnachtszeit aufbauen, ohne dass die Figuren Schaden nehmen. "Die fragilen, 250 Jahre alten Skulpturen werden schonend in das Krippenensemble eingebracht und für spätere Generationen bewahrt", unterstreicht Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé. Überdies ist das wertvolle Ensemble hinter einer Glasscheibe geschützt.

Temperamentvolles südländisches Leben gibt der Krippe einen ganz eigenen Charakter. Der Betrachter sieht Markstände, Besucher in einer Schenke, Musiker mit Gitarre, Gäste im Gespräch vertieft. Die Figuren agieren - unterstrichen durch überlang geformte Finger - mit ausdrucksstarker Gestik. Im Zentrum: Die Darstellung der Geburt Christi. Ihr ist ein eigener architektonischer Raum gewidmet. Seine hoheitliche Strenge steht in reizvollem Kontrast zu den Menschen aus dem Volk.

Die Kleidung der Figuren entspricht der neapolitanischen Bürgerkleidung Mitte des 18. Jahrhunderts. Auch an den Gewändern zeigt sich der hohe kunsthistorische Wert. Dr. Barbara Rommé: "Die Größe des Stoffmusters entspricht detailgetreu den Proportionen der Figuren".

Ausgestellt ist die Krippe bis zum 6. Januar im zweiten Obergeschoss des Stadtmuseums Münster.