Schon seit dem 4. Jahrhundert nach Christus regten die von den Evangelisten Lukas und Matthäus geschilderten biblischen Geschehnisse zur bildlichen Umsetzung an. Im Verlauf des 16. Jahrhunderts entstanden dann die ersten Weihnachtskrippen so wie wir sie heute kennen. Ein bedeutendes Zentrum ihrer Herstellung lag im süditalienischen Neapel - dem Entstehungsort der im Stadtmuseum ausgestellten Krippe. Die frühesten erhaltenen Weihnachtskrippen aus dem Münsterland - mit vielen Figuren und in einer plastischen Darstellung - gehen auf das 18. und frühe 19. Jahrhundert zurück. Auftraggeber der aus Wachs oder Holz gefertigten Krippen waren vor allem Kirchen. Später dann hielten Weihnachtskrippen aus Gips, Papier und Pappmaché immer mehr Einzug in die Privathaushalte.
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Pressemitteilungen
01.12.2000
Weihnachtskrippe aus Neapel im Stadtmuseum
16 Figuren in kostbaren Gewändern / Neue Dauerleihgabe stimmt auf besinnliche Zeit ein
(SMS) Ihre Gesichter sind fein gezeichnet, die Gewänder reich bestickt: Mit der Ausstellung der kostbaren neapolitanischen Weihnachtskrippe stimmt das Stadtmuseum Münster kleine wie große Besucher auf die Weihnachtszeit ein. Die Krippe - sie war früher in der Clemenskirche zu sehen - stammt aus der Zeit um 1750 und wurde vom Westfälischen Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe jetzt dem Museum an der Salzstraße als Dauerleihgabe überlassen.
Die 16 Holzfiguren mit Terrakottaköpfen werden zusammen mit einer Architekturkulisse in einer Vitrine auf verschiedenen Ebenen gezeigt. Das Figurenprogramm umfasst - ganz traditionell - die Heilige Familie sowie das orientalische Ensemble der Heiligen Drei Könige und die anbetenden Hirten. Ihren besonderen Reiz erhält die Krippe durch eine Gruppe in genrehafter Manier dargestellter Menschen aus dem Volk. Original erhaltene Kleider aus dem 18. Jahrhundert verleihen den qualitätvoll gefertigten Figuren einen besonderen Zauber.