25.02.2002

Zur Erinnerung an einen in Vergessenheit geratenen Künstler

Stadtmuseum zeigt Reliefs von Aloys Röhr / Werkschau für 2004 geplant

(SMS) Vielleicht mag der eine oder andere ältere Münsteraner den Namen Aloys Röhr noch mit dem Wiederaufbau des Rathauses verbinden. So stammen die Entwürfe der Sandsteinskulpturen, darunter die musizierenden Engel oder die beiden Wächterfiguren, aus den Händen des Bildhauers, der in dieser Stadt von 1887 bis 1953 lebte und arbeitete.

Heute ist Aloys Röhr nahezu in Vergessenheit geraten. Zur Erinnerung an den bedeutenden Künstler - er zählt zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Nachkriegsexpressionismus - bereitet das Stadtmuseum für das Jahr 2004 eine umfassende Werkschau vor. Schon jetzt zeigt das Haus an der Salzstraße eine Auswahl besonders typischer bildhauerischer Arbeiten. Diese Reliefs, die aus Privatbesitz zur Verfügung gestellt wurden, entstanden zwischen 1920 und 1930.

"In diesem Jahrzehnt hatte Röhr den Höhepunkt seiner künstlerischen Entwicklung erreicht", so die Einschätzung von Dr. Bernd Thier vom Stadtmuseum. "Der Künstler war mit seinen Holzschnitten, Holzreliefs und Holzskulpturen damals regelmäßiger Ausstellungsgast bei der "Schanze". Diese Freie Künstlergemeinschaft hatte er 1919 / 20 selbst mit ins Leben gerufen. Religiöse Darstellungen prägen das Werk des Bildhauers, immer wieder finden sich auch weibliche Akte und tropische Landschaften.

Aloys Röhr legte, anders als viele seiner Kollegen, indes wenig Wert auf eine Dokumentation seiner Arbeiten. Bernd Thier: "Diese Lücken machen es heute - 50 Jahre nach seinem Tod - schwer, sich seinem Gesamtwerk zu nähern". Über Hinweise auf den Künstler und dessen Arbeiten freut sich das Museumsteam daher unter Telefon 02 51 / 4 92 - 45 10.