(SMS) Rauchende Industrieschlote gehören in der Dienstleistungsmetropole Münster nicht gerade zur prägenden Stadtsilhouette. Dennoch gibt es hier seit dem 19. Jahrhundert einen beachtlichen produzierenden Sektor mit einer großen Branchenvielfalt. Um dieses wirtschaftliche Spannungsverhältnis dreht sich der Vortrag am Dienstag, 4. Dezember, im Stadtmuseum Münster: "Industrie in einem Dienstleistungszentrum - Münster im historischen Kontext", heißt der Beitrag von Prof. Dr. Ulrich Pfister. Beginn ist um 19 Uhr bei freiem Eintritt.

Warum entstand in Münster trotz der Bedeutung von Handel und Verwaltung Industrie? Wie entwickelte sich das produzierende Gewerbe, und warum ist Münster am Ende doch keine Industriemetropole geworden? Diesen Fragen wird der Wirtschafts- und Sozialhistoriker nachgehen. Er wird Stellung nehmen zur Bedeutung der Industrie in der Wirtschaftsgeschichte Münsters und den Einfluss verschiedener Standortfaktoren näher beleuchten.

Ulrich Pfister ist Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Neueren und Neuesten Zeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität. Der Autor zahlreicher Publikationen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ist Mitherausgeber des Tagungsbandes "Industrie in Münster 1870 –1970", der zur gleichnamigen Stadtmuseumsausstellung erschienen ist.