"Das Ölbild ist von hoher Qualität", freut sich Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé über den wertvollen ‚Neuzugang‘. Er zeigt die Dingstiege, die ein häufiges Ziel der Wanderungen Modersohns war und die nicht weit entfernt von seinem elterlichen Wohnhaus an der Friedensstraße in Mauritz lag. Im Hintergrund der Landschaftsimpression ist noch der Turmhelm der Mauritzkirche zu erkennen.
Vor allem in den Naturstudien zeigt sich die Begabung des Malers und Zeichners Modersohn, der 1874 mit seinen Eltern von Soest nach Münster kam. Die große Zuneigung Otto Modersohns zu seiner Heimat führte dazu, dass er in Landschaftsskizzen vor Ort und im Atelier immer wieder bestimmte Orte variiert. Diesen intensiven Prozess auch bei der Dingstiegen-Ansicht veranschaulichen die beiden Blätter aus dem Modersohn-Skizzenbuch 33, die bis zum 6. Dezember in Münster zu sehen sind. "Ich liebe Westfalen über alles", bekannte Otto Modersohn 1887 in seinem Tagebuch. "Noch nie habe ich so tief gefühlt als in ihm".