Die Messlatte hat die AdK Münster - eine von fünf Bezirksgruppen im Land, die dem Berufsverband Handwerk/Kunst/Design angehören - hoch gelegt: Der Zusammenschluss von Kunsthandwerkern im Handwerkskammerbezirk Münster will Produkte fertigen, die außerhalb des Industriedesigns Schönheit, Funktionalität und Materialgerechtigkeit zeigen. Zugleich formuliert die AG ihren Anspruch, ihre Objekte auf der Basis "handwerklicher Vollkommenheit und individueller gestalterischer Ästhetik" zu kreieren. Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft finden Kunsthandwerker nach einem strengen Auswahlverfahren; zu den Grundvoraussetzungen zählt etwa eine Meisterprüfung oder ein entsprechender Fachhochschulabschluss.
In der AdK sind verschiedenen gestalterische Berufe mit ihren Techniken und Materialien vertretreten und dies spiegeln auch die ausgestellten Objekte mit der Vielfalt ihrer Materialien. "Erinnerung" heißt eine textile Arbeit aus Seide und Leinen, die nach der frühzeitlichen Technik der Brettchenweberei gefertigt wurde. Schon die Ägypter nutzten sie für die Verzierung ihrer Gewänder. Unübersehbar mit ihren prachtvollen Farben entfaltet sich die genähte Patchwork-Arbeit mit Quilt "Winter am Kamin". Auffällig auch ein Halsschmuck aus Platin mit einem an einer Edelstahlschnur gefassten Beryll. Der im hellen Gelb/Grün gehaltene große Stein entfaltet seinen ganz eigenen Charakter - er ist teils geschliffen, teils naturbelassen.
Alle zwei Jahre werden aus einer Landesausstellung die Staatspreise für das Kunsthandwerk in Nordrhein-Westfalen ermittelt. Die Ausstellung "Werk-Form" richtet im Stadtmuseum noch einmal den Blick zurück und präsentiert prämierte Arbeiten aller Preisträger. Eine Holzarbeit von Jochen Winde aus dem Jahr 1963 ist ebenso dabei wie sakrale Objekte von Friedrich Gebhart (1967) und Carlo Dürselen (1973). Mit dem Staatspreis gewürdigt wurde auch eine Fotografie von Günter Hildenhagen. Er portraitiert Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen.