Auf diesen beiden Werken der Spätromantik sieht der Betrachter den Chor der Ludgerikirche von Süden und Südosten. Sie spiegeln den Bauzustand aus der Zeit vor der Regotisierung des Chores im Jahre 1859, denn die später angebrachte Steingalerie mit Fialen fehlt hier noch.
Eines der Gemälde, in feiner Malweise von einem unbekannten Meister ausgeführt, vermittelt einen dichten atmosphärischen Blick von Kirche und Pfarrhaus um 1830/40. "Es stellt zugleich eine der detailliertesten Ansichten der Ludgerikirche vor der Umbauphase dar", so Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé und verweist auf den steinernen Vorbau des Portals am Seitenschiff anno 1537. Überdies habe der Maler die Kirche aus einem eher ungewöhnlichen Blickwinkel festgehalten: "Nur wenige Darstellungen zeigen den Chor mitsamt dem südlichen Querhaus und dem Langhaus".
Genaue Ortskenntnis lässt auch die jüngere, von der Wiener Künstlerin Auguste Hoenig geschaffene Ansicht der Ludgerikirche vermuten. Neben der Dechanei - sie musste 1896 der baulichen Anlage des Marienplatzes weichen – öffnet die Künstlerin den Blick auch in die Ludgeristraße hinein.
Beide Gemälde und dazu ergänzend einige Druckgrafiken und alte Postkarten zur Ludgerikirche sind im Stadtmuseum bis zum 16. August ausgestellt.