Die "Nacht der Museen und Galerien" bildet den abschließenden Höhepunkt von "Mitten in Münster". Koordiniert vom Kulturamt der Stadt, erlebt sie ihre dritte und sicher nicht letzte Auflage. Die Beteiligung spricht für sich, im Vergleich zum Vorjahr stieg sie sprunghaft von 26 auf jetzt 38 Einrichtungen, berichtet Kulturamtsleiter Klaus Ehling. Sieben Museen, neun Ausstellungshallen und -räume, zwei Kunstvereine, 18 Galerien und die Schaufenster von Prinzipalmarkt und Hörsterstraße werden zu Anlaufstationen.
Ein Sonderprogramm komplettiert die Streifzüge übers Kopfsteinpflaster zu zeitgenössischer Kunst, Literatur, Musik und Theater. Dafür stehen etwa romantische Konzerte im Museum für Lackkunst, eine Ateliergemeinschaft im Kunst-Möbelwagen auf dem Prinzipalmarkt oder Jürgen Kehrers Lesung aus "Wilsberg und die Wiedertäufer" in den neuen Täufer-Kabinetten des Stadtmuseums. Ausstellungen und Installationen im Süden und im Norden der Stadt sind Ziel geführter Touren mit dem Oldtimer-Bus. Zu Fuß werden bei Rundgängen "Positionen aktueller Kunst" und "Grafik der klassischen Moderne" entdeckt. Wen die Füße nicht so weit tragen, der lässt sich einfach mit der Rikscha kostenfrei zwischen den Ausstellungsorten chauffieren.
Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann eröffnet "Mitten in Münster" am Donnerstag, 12. September, um 15 Uhr auf dem "Roten Platz" beim Rathaus. Nachmittags herrscht dort auf dem roten Open-air-Teppich drei Tage lang Kaffeehaus-Atmosphäre mit Live-Musik unter anderem vom Ben Bönniger Quartett und Nikola Materne sowie dem Salonorchester der Westfälischen Schule für Musik. Jeweils ab 19 Uhr wird der Platz zur Lounge, stilvoll und spannungsreich in Szene gesetzt nach dem Konzept des Lichtdesigners Lutz Gock.
"Mitten in Münster" sei der Versuch der Stadt und ihrer Partner, auch ohne Landesmittel eine zentrale, überregional ausstrahlende Veranstaltung zur Stärkung der Innenstadt zu entwickeln, erläutert Bernadette Spinnen, Leiterin von Münster Marketing. "Wie schwierig das angesichts finanzieller Engpässe in der Wirtschaft ist, mussten wir schmerzlich erfahren: Ein zusätzlich geplantes Promenaden-Golfturnier ist abgesagt worden."
Die Stadt und deren Partner - allen voran die Kaufleute der Innenstadt - seien jedoch überzeugt, dass "Mitten in Münster" mit dem Herzstück der "Nacht der Museen und Galerien" und dem "einkaufslangen Samstag" eine hervorragende Basis für eine jährliche Veranstaltung auf hohem Qualitätsniveau und mit kulturellem Schwerpunkt werden könne. Angesichts knapper Kassen müssten die Partner ihre Anstrengung allerdings vergrößern.
"Die Kaufleute sehen das als Chance und Herausforderung", so Dr. Andreas Freisfeld. Mit einem stattlichen Budget finanzieren sie die gesamte überregionale Werbung und nutzen "Mitten in Münster" für die Kundenbindung. Sie haben die Initiative ergriffen und durch eigene Akquise weitere Mitstreiter für die City-Initiative gewonnen. Hinzu kommen als bewährte Partner die Westfälischen Nachrichten und die Brauerei Rolinck. Das ist ein Signal, das in Richtung "kooperatives Stadtmarketing" weist, ist sich der Vertreter der Kaufmannschaft mit der Leiterin von Münster Marketing einig.