Jeden Sonntag gibt es eine Führung, bei der Fachleute die wechselvolle Geschichte des ehemaligen Wehrturmes vorstellen. Sie beginnen immer um 11 Uhr mit einer Tondiashow im Museum an der Salzstraße und werden mit einem Spaziergang zum Zwinger fortgesetzt. Start ist am 1. April mit dem Kulturhistoriker Dr. Bernd Thier. Eigens an Schulklassen, Gruppen und Arbeitsgemeinschaften richten sich extra buchbare Rundgänge, die mit dem Stadtmuseum (Tel. 4 92 45 03) täglich außer montags vereinbart werden können.
Schießscharten, Gefängnis, Hinrichtungsstätte und heute ein Denkmal mit dem mahnenden Kunstwerk "Das gegenläufige Konzert" - jede Phase der Geschichte hat sich am Zwinger eingeprägt. Bis heute lassen sich einzelne Stationen ablesen, so auch die Farbspuren, die Friedrich Liel hinterließ. Der Mitbegründer der Künstlergemeinschaft "Schanze" lebte und arbeitete von 1919 bis 1935 im Zwinger. In Sonderführungen lädt das Stadtmuseum ein, sich auf die Spur des Mannes zu begeben, der vor allen Dingen Künstler war, zuvor jedoch im Ersten Weltkrieg von Hindenburg als Major in dessen Generalstab berufen wurde und von 1945 bis zu seinem Tode 1960 in Burgsteinfurt lebte. "Nur wenige Gemälde aus den Schaffensjahren im Zwinger haben sich bis heute erhalten", so Dr. Bernd Thier. "Während der Führungen werden sie - allerdings nur als Reproduktionen - an den Ort ihrer Entstehung zurückkehren". Diese speziellen Rundgänge sind ab Juni im Programm.
Schon vom 2. bis 6. Mai jeweils um 20.30 Uhr entspricht das Ensemble "Freuynde + Gaesdtee" der hohen Resonanz auf seine Inszenierung "Der Totmacher". Gleich 18 Aufführungen sind für Mai vorgesehen. Im Anschluss an einige Vorstellungen bietet das Stadtmuseum nächtliche Führungen durch den Zwinger an. Diese Rundgänge mit Taschenlampen hatten bei ihrer Premiere bei "Ab in die Mitte" im Vorjahr einen wahren Ansturm ausgelöst. Und wer individuell auf eigene Faust den Zwinger entdecken möchte: Von Juni bis September sind seine Pforten immer sonntags von 12 bis 16 Uhr geöffnet.