Der Jugendstilkünstler Bernhard Pankok, der auch Opernausstattungen entwarf und dafür Kostüme kreierte (etwa für Berlin, Leipzig oder Stuttgart), hat möglicherweise auch dieses Kleid für seine Frau erdacht. Im Jahr 1915 porträtierte er Toni Pankok fast lebensgroß im grünen Kleid mit Spitzenkragen, das leger, ohne Korsett, getragen wurde. Das Porträt ist ebenfalls im Stadtmuseum zu sehen.
Toni Pankok saß dem Maler vermutlich im Wohn- und Speisezimmer des gemeinsamen Sommerhauses in Baierbrunn bei München Modell. Darauf deutet der grüne Wandanstrich hin, der auf dem Gemälde im Hintergrund zu sehen ist. Ein Kleid, farblich passend zum Wohnraum - dies entspricht der Auffassung des Jugendstils von einem Gesamtkunstwerk, der auch der Designer Bernhard Pankok anhing.
Das Kleid wird mit dem Porträt im Ensemble im Pankok-Kabinett präsentiert. Das Kabinett in der Schausammlung des Stadtmuseums zeigt das rekonstruierte Wohn- und Speisezimmer des Sommerhauses in Baierbrunn. Ausgestattet ist der Raum mit der kompletten, von Pankok selbst entworfenen und noch im Original erhaltenen Einrichtung. Ein passender Rahmen für diese wichtige Neuerwerbung.