Milbradt ging in seinem Brief auch auf die Frage vieler Münsteraner ein, die unmittelbar, möglichst namentlich benannten Opfern helfen wollten. Hier verwies der Ministerpräsident auf die Internet-Seite www.helft-sachsen.de, auf der Spendenkonten und Ansprechpartner vor Ort benannt seien. Außerdem machte er auf die Internet-Seite www.hochwasser.sachsen.de aufmerksam, bei der die Möglichkeit zur Online-Spende bestünde.
Oberbürgermeister Tillmann gab inzwischen bekannt, welche Hilfsangebote die einzelnen Ämter der Stadtverwaltung aufgrund seiner Umfrage gemacht haben. "Es sind fast alle Ämter dabei, die auf völlig unterschiedliche Art und Weise helfen wollen und werden", sagte Tillmann.
In zahlreichen Ämtern sei unter den Mitarbeitern Geld gesammelt worden. Das Tiefbauamt wolle mit einem Reparaturwagen für Pflasterreparaturen und einem Kanalspülfahrzeug vor Ort helfen. Die Stadt Coswig habe mittlerweile um Bereitstellung des Kanalspülfahrzeugs gebeten, nachdem die Stadt Münster das entsprechende Angebot über die Fluthilfebörse des Deutschen Städtetages verbreitet hatte.
Die Mitarbeiter des Stadtarchivs wollen den Kollegen in Dresden helfen, wichtige Bestände zu sichern. Das Ordnungsamt will in der Flut verlorengegangene Fahrräder ersetzen. Das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien hat in den Kinder- und Jugendeinrichtungen der Stadt eine Spendensammlung für den "Bärchen"-Kindergarten in Eilenburg gestartet. Hilfe wollten auch die städtischen Eigenbetriebe leisten. Die citeq stellt 18 PCs mit Monitor zur Verfügung und die Abfallwirtschaftsbetriebe wollen mit einem Absetzcontainerfahrzeug bei der Entsorgung von Abfällen und beim Materialtransport helfen.
Tillmann freute sich über die Solidarität der Mitarbeiter in den städtischen Ämtern. "Auch wenn es sich paradox anhört: Die Flut hat die Menschen in Ost und West einander nähergebracht", sagte das Stadtoberhaupt. Die Tatkraft und den Optimismus, der aus dem Brief Milbradts sprächen, nannte er angesichts des Ausmaßes der Katastrophe bemerkenswert und beispielhaft: "Der Freistaat Sachsen wird die durch die Flutkatastrophe entstandenen Schäden sicher nicht aus eigener Kraft allein beseitigen können. Zusammen mit der Hilfe von außen wird es uns angesichts unserer entschiedenen Bereitschaft und unseres Vertrauens auf die eigene Leistungsfähigkeit aber gelingen, diese schwierige Lage zu meistern."