Errichtet wurde der Zwinger im 16. Jahrhundert. Er sollte als Teil der Befestigungsanlage Münster vor Feinden Schutz bieten an einer besonders sensiblen Stelle - dem Austritt der Aa aus der Stadt. In seinen Stationen spiegelt sich die Stadthistorie Münsters - er war Wehrturm, Gefängnis, Künstleratelier, Hitler-Jugendheim und - im Frühjahr 1945 - Hinrichtungsstätte der Geheimen Staatspolizei. Heute erinnert er an die Verfolgung Unschuldiger.
"Diese wechselvolle Geschichte steht im Mittelpunkt unserer Führungen", erläutert Dr. Bernd Thier vom Stadtmuseum. "Jeden ersten Sonntag im Monat ist Gelegenheit zu einem Streifzug durch sechs Jahrhunderte Zwinger-Vergangenheit". Die Rundgänge beginnen immer um 11 Uhr im Museum an der Salzstraße mit einer informativen Tondiaschau, der sich der Spaziergang zur Promenade anschließt. Start ist am Sonntag, 6. April. Für Schule und Unterricht, aber auch für Gruppen eignen sich spezielle Rundgänge, die ab sofort individuell mit dem Stadtmuseum (Telefon 4 92 - 45 03) vereinbart werden können. Zum wahren Renner haben sich im Vorjahr die Rundgänge im Abenddunkel entwickelt. "Dann entfalten die verwinkelten Gänge, die verwitterten Wände mit vergitterten Fensterluken und vor allem die mahnende Installation "Das gegenläufige Konzert" eine besondere Atmosphäre", erklärt Dr. Thier die lebhafte Resonanz. Die Taschenlampenführungen bleiben daher im Programm: Jeden dritten Donnerstag im Monat, erstmals am 17. April, ist um 20 Uhr Treffpunkt direkt am Zwinger.
Auch Erkundungen auf eigene Faust sind immer von Juni bis September sonntags von 14 bis 18 Uhr möglich. Wer dann mehr wissen möchte, kann sich kurzerhand noch den Kurzführungen um 15, 16 und 17 Uhr anschließen.
Foto: Innenaufnahme des denkmalgeschützten Zwingers mit der Installation "Das gegenläufige Konzert" von Rebecca Horn. Foto: Presseamt Stadt Münster. Abdruck mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.