"Der Zuspruch der Vorjahre war riesig", so Andreas Ermeling vom städtischen Kulturamt, das - unterstützt von Münster Marketing - die Koordination der Veranstaltung übernommen hat. "Gleichwohl werden wir noch akzentuierter auf das erstklassige Angebot der Museen und Galerien in Münster aufmerksam machen", unterstreicht der stellvertretende Kulturamtsleiter neue Ansätze. So habe man auf die Wünsche der Besucher reagiert und das Führungsprogramm durch die Häuser und Ausstellungsorte deutlich ausgeweitet.
Vielfältige Museumslandschaft
"Aktuelle Kunst, klassische Moderne, Kultur- und Naturgeschichte - die Museen prägen mit ihrer Bandbreite und mit ihrer Qualität den Kulturstandort Münster", betont Dr. Barbara Rommé. Die "lange Nacht" interessiere und fasziniere weit über Stadtgrenzen hinaus, zitiert die Direktorin des Stadtmuseums entsprechende Gästebefragungen. Zwei von insgesamt 19 Museen sind zum ersten Mal mit von der Partie: Der Botanische Garten und das Bibelmuseum mit seinen kostbaren Schätzen, darunter Autografen von Martin Luther und die kleinste Bibel der Welt.
Der Prinzipalmarkt kreuzt die Seidenstraße
"Die Nacht der Museen ermöglicht eine imaginäre Weltreise", stimmt Dr. Markus Müller, Leiter des Graphikmuseums Pablo Picasso, auf Wahrnehmungen, Entdeckungen, Begegnungen ein. So kreuzt der Prinzipalmarkt unter anderem die Seidenstrasse. Ostasiatische Kunst ist im Lackmuseum sowie im Landesmuseum - dort durch die Werke des Chinesen Chen Zhen - erfahrbar. Der Franzose Braque und der Spanier Picasso halten im Picasso-Museum eine künstlerische Zwiesprache.
Besondere Annährung an Kunst und Kultur verspricht ein umfangreiches Programm. Lesungen, Vorträge, Konzerte und Künstlergespräche vermitteln in den Museen und Galerien spartenübergreifend Kunst und Kultur. Einige Ausstellungen werden eigens in dieser "Nacht" eröffnet.
Vitale Galerienszene
Auch in den 15 Kunsthandlungen und Galerien erwartet das Publikum ein vielgestaltiges Spektrum an Einzel- und Gruppenausstellungen. Kunsthistoriker und Galerist Stefan Rasche: "Zu entdecken gibt es in Münsters vitaler Galerienszene ganz verschiedene Disziplinen und Strömungen. Klassiker wie Zeitgenossen, Künstler der Region wie internationale Kollegen, Populäres ebenso wie experimentelle Kunst".
So zeigt Steinrötter aktuelle Arbeiten von Pellegrino Ritter aus Münster, Rasche eine Foto-Raum-Installation von Martin Brüger, Limited am Hawerkamp Druckgrafiken von Aysegül Izer,
Faltblatt informiert über Führungen
Für hilfreiche Orientierung sorgt ein Faltblatt zu den Führungen. Es liegt in der Bürgerberatung / Tourist-Info an der Klemensstraße aus. Überdies wird vom 4. bis 6. September auf dem "Platz der Kulturen" im Rathausinnenhof eine zentrale Informationsstelle eingerichtet.
Die Kaufleute der Innenstadt bieten am 6. September Gelegenheit zum gemütlichen Bummel und entspannten Einkaufserlebnis. Sie halten ihre Geschäfte bis 20 Uhr geöffnet. Auch um Mitternacht muss noch keiner nach Hause gehen: Bis 2 Uhr früh klingt die besondere Nacht mit Weltmusik auf dem Platz der Kulturen aus.