Der Oberbürgermeister erläuterte die Vorlage für den Rat, mit der am 8. Oktober die GmbH-Gründung zum 1. Januar 2004 beschlossen werden soll. In der November- oder Dezember-Sitzung wird der Rat außerdem seine Empfehlung an die Gesellschafterversammlung der neuen GmbH geben, wer Geschäftsführer werden soll. Da das bundesweite Ausschreibungsverfahren unter Hinzuziehung einer externen Beratungsfirma zurzeit noch laufe, könnten Namen noch nicht genannt werden, sagte Tillmann. Als Interims-Geschäftsführerin für die Gründungsphase der GmbH soll zunächst Stadtkämmerin Helga Bickeböller fungieren. Die Ratsvertreter im 15-köpfigen Aufsichtsrat sollen ebenfalls in der Sitzung am 8. Oktober benannt werden.
Insgesamt werden zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der bisherigen städtischen Wirtschaftsförderung in die GmbH wechseln. Die Arbeitsmarktinitiative Münster (AIM) verbleibt bei der Stadtverwaltung.
Im Dezernat des zukünftigen Stadtdirektors soll im Zuge der Neugliederung eine Stabseinheit gebildet werden, die sich um die regionale Kooperation Münsters, wirtschafts- und standortpolitische Grundsatzfragen, den Ausbau des Wissenschaftsstandortes Münster und den aktuellen Fragenkomplex der Verwaltungsstrukturreform des Landes kümmern soll. Chefin der vorgesehenen Stabsstelle wird die bisherige Leiterin der Wirtschaftsförderung Dr. Annemarie Janetzki.
Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann: "Betonen möchte ich, dass diese Stabseinheit aus dem vorhandenen Personalbestand gebildet wird. Zusätzliche Stellen werden nicht eingerichtet." Über die Nachfolge des ausscheidenden Stadtdirektors Horst Freye und die künftige Dezernatsverteilung soll in der Ratssitzung am 12. November entschieden werden.
"Wir erhoffen uns von der neuen GmbH eine weitere deutliche Stärkung des Wirtschaftsstandortes Münster", erklärte Tillmann. Gerade die Diskussionen der vergangenen Wochen über die Verwaltungsstrukturreform in Nordrhein-Westfalen und die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung zeigten, dass Münster noch mehr als bisher im Bereich der Wirtschaftsförderung tun müsse.
Neben der Beratung von Unternehmen soll die GmbH daher auch Gewerbe- und Industrieflächen entwickeln und für die Stadt vermarkten und so Unternehmen nach Münster holen oder hier halten. Außerdem sollen perspektivisch die städtischen Anteile an der Technologiepark Münster GmbH und an der CeNTech GmbH auf die Wirtschaftsförderungs-GmbH übertragen werden.
Tillmann hob hervor, die Neustrukturierung der kommunalen Wirtschaftsförderung sei nicht mit der Schaffung zusätzlicher Personalstellen verbunden. "Die GmbH wird zwar neue Leute einstellen, aber auf Stellen, die nach dem Ausscheiden bisheriger Mitarbeiter zum Teil noch nicht wiederbesetzt worden sind und für die GmbH freigehalten wurden", sagte der Oberbürgermeister.