Die Rathausfahne mit Trauerflor wird am Freitag an die Ereignisse im Oktober 1943 erinnern. Gegen 15 Uhr werden die von dem Angriff betroffenen katholischen Kirchengemeinden die Totenglocken läuten. Es handelt sich um die Gemeinden St. Josef, St. Antonius, St. Gottfried, St. Mauritz, Liebfrauen Überwasser, St. Martini, Hl. Kreuz, Hl. Geist, St. Ludgeri, St. Erpho, St. Lamberti und Dom.
Anschließend spielt Manfred Schneider auf dem Glockenspiel im Stadthausturm. Auf dem Programm stehen Choräle wie "Verleih uns Frieden gnädiglich" und musikalische Miniaturen von Mozart, Weber und Dvorak.
"Als in Münster die Bomben fielen" ist auch am Sonntag, 12. Oktober, um 17 Uhr in der Villa ten Hompel am Kaiser-Wilhelm-Ring 28 Thema einer Lesung von Schülerinnen und Schülern aus vier Gymnasien. Auf den Aufruf einer schulübergreifenden Arbeitsgruppe hatten sich mehr als 80 Augenzeugen der Bombenangriffe gemeldet, um über ihre Erfahrungen, Sorgen und Ängste zu berichten. Manche stellten zudem großzügig persönliche Dokumente, Fotos, Briefe und Tagebücher zur Verfügung.
Die Schülerinnen und Schüler erfuhren von den damals vorwiegend Jugendlichen viel über Bombenkrieg und Alltagsleben in Krieg und NS-Diktatur. Am Sonntag werden sie in musikalischem Rahmen eine erste Zwischenbilanz der bisher geführten Interviews vorstellen. Daran schließt sich um 18 Uhr ein Vortrag von Prof. Dr. Richard Bessel (York) an: "The War to end all Wars - Der Gewaltschock von 1945 und seine Folgen".
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Die Arbeitsgruppe der Schülerinnen und Schüler besuchte mit den Oberstudienräten Horst Wiechers und Dieter Fuchs auch den Ehrenfriedhof Lauheide, wo Opfer des Bombenangriffs von 1943 ruhen. - Foto: Veröffentlichung honorarfrei.