Von Bierspenden und Fleischmahlzeiten, von Altenwohnungen und Sterbehäusern wird beim Rundgang mit Dr. Ralf Klötzer die Rede sein. In Münster war durch eine hohe Almosen-Bereitschaft für einen Großteil armer Menschen gesorgt. Schon ab 1200 gründete sich überdies eine Vielzahl von sozialen Stiftungen. An diese konnte sich Hilfsbedürftige wenden.
Historiker Klötzer wird beim Rundgang im Stadtarchiv entsprechende Schriftstücke präsentieren. An ihnen lässt sich der damalige Umgang mit Armut verdeutlichen. Besonders alten Menschen stellten Stiftungen über die Jahrhunderte mehr und mehr Wohnplätze in so genannten Armenhäusern bereit. Pestkranke wurden in eigenen Häusern untergebracht, wo sie gesunden oder aber unter menschenwürdigen Bedingungen sterben konnten. Klarastift und Clemenshospital stehen in Münster in langer institutioneller Tradition seit jenen frühen Anfängen.
Beim Themenrundgang erfahren die Besucher indes auch von Hilfeformen, die heute eher befremden. Ralf Klötzer erinnert an den Brauch von Stiftungen, am Sterbetag des Stifters eine Fleischmahlzeit an Arme auszugeben. Oder die Verteilung von größeren Weizenbrötchen - immer nur eines pro Person. Kein probates Mittel gegen Armut. Motiv dieser Spenden war indes die Hoffnung der Stifterinnen und Stifter auf die Fürbittgebete der zahlreichen dankbaren Armen.
Die Teilnahme an der Führung ist kostenlos. Wegen der begrenzten Raumkapazität wird jedoch um Anmeldung gebeten. E-Mail: linkr@stadt-muenster.de oder Telefon 02 51 / 4 92 - 47 03.