Die Integration muss sofort nach der Einreise beginnen. Wird dabei Zeit verschenkt, geht das auf Kosten der Zugewanderten und der Kommunen. Dann steht statt der Integration schlimmstenfalls nur noch der Versuch auf der Tagesordnung, die nun schon massiven Schwierigkeiten zu "reparieren".
In Münster wird das Modellvorhaben Spätaussiedler, in Enschede alle Einwanderer unter den jeweiligen nationalen Bedingungen bei der Integration professionell unterstützen. Deutsche und niederländische Wissenschaftler begleiten das Projekt. Die Erkenntnisse werden später auf sämtliche Zuwanderer-Gruppen europaweit übertragen.
In Münster werden "Lotsen" die ankommenden Familien von Beginn an begleiten. Der Lotse erarbeitet gemeinsam mit der Familie einen individuellen, verbindlichen Plan. Dieser legt die Integrations-Schritte für das erste Jahr fest. Der Lotse gewährleistet, dass die Familie in diesem Zeitraum tatsächlich an alle für sie wichtigen Stellen, Einrichtungen und Förderangebote kommt.
Die Grundlage für die Arbeit wird ein "Münster-Konsens" zur Integrationsarbeit bilden. Auf seiner Basis wird auch ein Konzept zur Wohnbelegung erarbeitet. Zuwanderer werden nicht massiert in einzelnen Wohnbereichen und Stadtteilen untergebracht, denn Ghettoisierung verhindert Integration. Sie sollen gleichmäßig über die Stadtteile verteilt wohnen. Das ist Voraussetzung, um in intakten Sozialräumen Verständnis und Unterstützung von Nachbarschaften zu mobilisieren.
Außerdem begleitet Münster die Bemühungen Enschedes, die dortigen Integrationseinrichtungen zu privatisieren. Von den dabei gewonnenen Erkenntnissen kann Münster direkt profitieren.
Die Umsetzung des Projektes erfolgt in Zusammenarbeit mit der Euregio. Fördermittel stellen das Land NRW, die Niederlande, die Städte Münster und Enschede und die Europäische Union (Programm Interreg IIIA) bereit.