Münster (SMS) Für die Gleichstellung der Geschlechter setzt sich die Stadt Münster nicht nur Ziele, sie lässt sich auch daran messen, was tatsächlich wie erreicht wurde und wird. Der 3. Aktionsplan zur Europäischen Charta für die Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene nennt dazu 35 große und kleine Maßnahmen. Nachdem der Rat den Aktionsplan mit großer Mehrheit (bei nur zwei Gegenstimmen einer zweiköpfigen Ratsgruppe) verabschiedet hat, stehen Politik und Verwaltung in der Pflicht, weiter systematisch am Fortschritt für die Geschlechtergerechtigkeit zu arbeiten.
Die Charta bezieht sich auf viele Bereiche - von der paritätischen Besetzung politischer Gremien über die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Pflege bis zum gendersensiblen Blick auf die Digitalisierung. "Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist und bleibt eine der zentralen Herausforderungen der Kommunen, um das Leben zukunftsfähig und gerecht zu gestalten", betont Oberbürgermeister Markus Lewe. Dazu bedürfe es auch des interkommunalen Austauschs zur Gleichstellung. "Um drängenden Herausforderungen wie Digitalisierung, Inklusion, Integration und Antidiskriminierung gerecht zu werden, braucht es gemeinsame Lösungsansätze und Plattformen für den Dialog", so der Oberbürgermeister.
Neu im Aktionsplan: Zu allen Maßnahmen und Vorhaben werden Daten aus dem städtischen Haushalt so dargestellt, dass möglichst erkennbar wird, wem die Leistungen zugutekommen. "Mittel- bis langfristig wird das dazu beitragen, Finanzentscheidungen zielgruppenscharf, ressourcenschonender und wirkungsvoller zu gestalten", sagt Julia von Hayn, die im Frauenbüro für die Europäische Charta und das Thema "Gender Budgeting" zuständig ist.
Der Ausschuss für Gleichstellung hatte in seinen Beratungen begrüßt, dass die Ziele auch mit Indikatoren verknüpft werden. "So kann künftig Fortschritt, Stagnation oder auch Rückschritt auf dem Weg zur Chancengleichheit besser nachgewiesen werden", erläutert Frauenbüro-Leiterin Martina Arndts-Haupt. Sie schätzt die Europäische Charta als wegweisenden Handlungsrahmen für die geschlechterpolitische Zusammenarbeit vor Ort. "Jetzt beginnt für alle Verantwortlichen die Umsetzungsphase. In zwei Jahren werden wir erkennen, welchen Fortschritt die Gleichstellung in Münster gemacht hat." - www.stadt-muenster.de/frauenbuero (Rubrik "Europäische Charta")
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Der 3. Aktionsplan ist vorzeigbar - der Oberbürgermeister freut sich mit Mitgliedern des Gleichstellungsausschusses und Vertreterinnen des Frauenbüros (von links): Andrea Blome, Marius Herwig, Martina Arndts-Haupt, Markus Lewe, Fatma Kirgil, Julia von Hayn, Richard-Michael Halberstadt. - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Anlage:
Aktionsplan (PDF)