Nach dem Vorbild der jährlich in den USA stattfindenden ACT-Konferenzen (Association for Commuter Transportation) trafen sich die Teilnehmer erstmals 1997 in Amsterdam und in diesem Jahr im britischen Nottingham. Mit dem Begriff "Mobilitätsmanagement" wird ein Ansatz verstanden, der sich auf die Handlungsfelder Information, Kommunikation, Koordination und Organisation bezieht. Ziel ist, neue Kooperationen im Verkehr zu initiieren und geeignete Maßnahmenpakete zu entwickeln, die eine effiziente, sozial- und umweltverträgliche Mobilität anregen und fördern.
Für das Jahr 1999 wurde die Stadt Münster mit der Ausrichtung der ECOMM betraut, in Zusammenarbeit mit den Wuppertaler Stadtwerken, dem nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr, der Europäischen Union sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung NRW. Inhaltlicher Schwerpunkt werden die "Schnittstellen" im Mobilitätsmanagement sein. Schnittstellen etwa zwischen alten und neuen Akteuren, die das Verkehrsgeschehen bestimmen: öffentliche Verkehrsunternehmen, Kommunen, Logistikunternehmen, Fahrzeugindustrie, Car-Sharing-Organisationen und Kurierdienste.
Zur ECOMM werden Expertinnen und Experten aus ganz Europa erwartet, die in den Bereichen Forschung, Planung oder Politik (Kommunen, Länder, Bund, EU) tätig sind. Damit gehören Mobilitätsanbieter, Wissenschaftler, Vertreter von planenden Verwaltungen, Fachverbände und auf dem Verkehrssektor engagierte Vereine zum Teilnehmerkreis.
Die ECOMM ‘99 findet vom 21. bis 23. April 1999 im Kongreßzentrum der Halle Münsterland statt. Zeitlich parallel, und zwar vom 22. bis 24. April, wird in den benachbarten Messehallen die "intermove ‘99" veranstaltet, die erste internationale Mobilitäts- und Verkehrsmesse. "Somit werden zur selben Zeit ein internationales Fachpublikum und die breite Öffentlichkeit Fragen der Mobilität und des Verkehrs diskutieren und Lösungen für einen umweltgerechten Weg in das nächste Jahrtausend erarbeiten", betont Dr. Helga Kreft-Kettermann vom Stadtplanungsamt.
Münster wurde als Ausrichter aus verschiedenen Gründen als besonders geeignet befunden: durch die Umsetzung innovativer Projekte und die Bereitschaft zu Modellvorhaben, durch die Nähe zu den Niederlanden, wo Mobilitätsmanagement bereits seit langem einen hohen Stellenwert genießt, sowie durch die Teilnahme am EU-Forschungsprojekt MOMENTUM (mobility management for the urban mobility).