08.10.1998

Besucherzahl der Friedensausstellung setzt Maßstäbe für die Zukunft

Erfolgreichste Ausstellung des Stadtmuseums geht am 18. Oktober zuende

(SMS) Mit der Ausstellung "30jähriger Krieg, Münster und der Westfälische Frieden" endet am Sonntag, 18. Oktober, das ehrgeizigste und erfolgreichste Projekt des Stadtmuseums. Bilder, alte Dokumente, Waffen und Münzen haben in ihren Inszenierungen ein Bild entstehen lassen von der Stadt Münster und ihrer Rolle im 30jährigen Krieg und während der Jahre der Friedensverhandlungen. "Eine Zahl von über 100 000 Besucherinnen und Besuchern zeigt, daß das Konzept der Ausstellung stimmte - sie hat Maßstäbe für die Zukunft gesetzt," so Kulturdezernentin Helga Boldt vor der Presse.

Zum Finale der Ausstellung hat das Stadtmuseum an drei Tagen, vom Mittwoch, 14. bis zum Freitag, 16. Oktober, seine Öffnungszeiten erweitert: Es ist von 10 bis 21 Uhr geöffnet. An diesen Tagen wird um 20 Uhr eine öffentliche Führung angeboten.

Besucher aus aller Welt

Mit seiner "Friedensausstellung" setzte das Stadtmuseum von Beginn an auf Internationalität und eine große Zahl von Besuchern. So wurde etwa das Faltblatt zur Ausstellung in vier Sprachen aufgelegt, der Katalog kam in einer Auflage von 5000 Exemplaren heraus - von der übrigens schon rund 4000 Stück ihr Publikum gefunden haben. Regelmäßig werden Führungen auf deutsch, niederländisch, französisch und englisch angeboten - selbst in türkischer Sprache wurde schon geführt. Insgesamt hatten die Führungen rund 2300 ausländische Teilnehmer, zahlreiche Gäste aus allen europäischen Staaten erkundeten die Präsentation "auf eigene Faust". Die Ausstellung sprach viele Kinder und Jugendliche an. Rund 12 000 Schüler erlebten Aspekte der Geschichte, die so kein Lehrer wiedergeben kann. Ein Beispiel für die Weltläufigkeit der Präsentation: Der 100 000. Besucher kam aus Finnland. "Bis zum Ende der Ausstellung rechnen wir mit 110 000 Besuchern," so die neue Leiterin des Museums, Dr. Barbara Rommé.

Während die Sponsoren der Ausstellung aus Münster und der näheren Umgebung kommen, sind unter den Leihgebern neben nationalen Institutionen wie dem Wallraf-Richartz-Museum Köln auch internationale Museen und Archive zu nennen wie die Nationalgalerie Prag und das Landesarchiv Salzburg.

Zum Erfolg der Ausstellung beigetragen hat schließlich auch die große Resonanz in den Medien. Eine intensive Berichterstattung in den lokalen Medien begleitete die Ausstellung seit der Eröffnung im Januar. Auch in der überregionalen, der nationalen und internationalen Presse fand die Ausstellung große Beachtung.

Tragende Inszenierungen und ein starkes Rahmenprogramm

Von der Inszenierung des Prager Fenstersturzes am Anfang bis zur Darstellung der von den Nationalsozialisten geplanten "Reichsausstellung" am Ende des Rundganges warten vielerlei Anziehungspunkte auf Besucherinnen und Besucher. Rund 250 Objekte von internationalem Rang präsentieren auf über 700 Quadratmetern eine umfassende Zusammenschau dieser Zeit. Von besonderer Bedeutung in der Ausstellungskonzeption sind für die Region bedeutsame Ereignisse des Krieges, beispielweise die Schlacht bei Stadtlohn im westlichen Münsterland anno 1623.

Die Führungen und das Rahmenprogramm tragen zur Attraktivität bei: Zahlreiche Besucher sahen an manchen Sonntagnachmittagen im Münzkabinett Gert Salzmann an der historischen Spindelpresse beim Prägen von "Friedenspfennigen" über die Schulter. Der Goldschmied stellte die ersten der kleinen Münzen zu Beginn der Ausstellung her und er wird auch am letzten Tag der Ausstellung das historische Handwerk demonstrieren. Als "geschmackvolle" Erinnerung an das Erlebnis ist im Stadtmuseum auch nach Ende der Ausstellung noch ein Wein aus den Gütern der Familie des päpstlichen Nuntius und "Mediator Pacis" Fabio Chigi erhältlich. Auf Wunsch sogar mit einem passenden Pokal.