Das Projekt "Energie- und Abfallsparen", das Umweltamt und Hochbauamt gemeinsam betreuen, richtet sich an alle städtische Schulen und Kindertagesstätten in Münster. Sie erhalten Anfang Februar ein Info-Paket, das konkrete Möglichkeiten aufzeigt für ein gemeinsames Engagement von Kindern und Erwachsenen in Sachen Umweltschutz. Dank einer nach drei Jahren erfolgreich abgeschlossenen Testphase an 15 Schulen und acht Kindertagesstätten verfügen die Organisatoren inzwischen über umfangreiche Erfahrungswerte.
"In den drei Jahren konnten die Kohlendioxid-Emissionen um rund 742 000 Kilogramm reduziert werden und allein die erhebliche Verringerung des Restmülls sorgte für Einsparungen in Höhe von 74 600 Euro", zieht Umwelt- und Baudezernent Gerhard Joksch Bilanz. "Ziel ist es, die Betreuung der Teilnehmer und die Prämien für die Einrichtungen aus den eingesparten Kosten zu finanzieren und gleichzeitig 40 Prozent der Einsparungen zur Entlastung des städtischen Haushalts beizusteuern." Mit dieser Maßgabe hatte der Rat im Dezember entschieden, das Projekt ab 2002 dauerhaft zu installieren.
Schulen, die sich an dem Projekt "Energie- und Abfallsparen" beteiligen, werden vornehmlich berücksichtigt, wenn es demnächst darum geht, Solarstromanlagen auf städtischen Gebäuden zu errichten. Dies haben Stadtverwaltung und Stadtwerke in einer Kooperationsvereinbarung zum Bezug von Ökostrom festgelegt. Die Stadtwerke finanzieren künftig mit dem Erlös aus dem Ökostromaufschlag der Stadt Münster pro Jahr zwei Solarstromanlagen. Außerdem wird eine münstersche Installationssfirma zehn städtische Schulen mit Solarstromanlagen ausstatten. Sämtliche Anlagen werden so ausgerüstet, dass sie für den Schulunterricht genutzt werden können. "Auf diese Weise werden die Schülerinnen und Schüler ebenso wie bei dem Projekt ,Energie- und Abfallsparen‘ praxisnah an das Thema ,Klimaschutz‘ herangeführt", erläutert Schuldezernentin Helga Boldt. "Der Einsatz regenerativer Energien wird begreifbar."
Mehr Klimaschutz heißt auch, den baulichen Zustand der Gebäude auf den Prüfstand zu stellen. Da viele Dächer von Schul- und Verwaltungsgebäuden zurzeit nicht ausreichend gedämmt sind, hat das Hochbauamt Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die Sanierung von rund 70 000 Quadratmeter Dachflächen angestellt. Das Ergebnis: Werden in diesem und im nächsten Jahr rund 1,4 Millionen Euro in die Dämmung von 100 Dächern auf Schulen und Verwaltungsgebäuden investiert, haben sich die Kosten nach fünf Jahren amortisiert. Mit der Dämmung der Dächer soll noch in diesem Jahr begonnen werden.