Münster (SMS) Mit einem Übersetzungsprojekt zum Poesiepreis nimmt das Lyrikertreffen am Freitag, 1. April, literarisch seinen Auftakt. Die neuen Poesiepreisträger der Stadt Münster, Ben Lerner und Steffen Popp geben in einem Werkstattgespräch (16.30 Uhr, Theatertreff Städtische Bühnen), Einblick in ihre amerikanisch-deutsche Zusammenarbeit.
Matthias Göritz, der zu dem preisgekrönten Gedichtband „Die Lichtenbergfiguren“ das Nachwort geschrieben hat, wird mit beiden Autoren ein Gespräch führen nicht nur über eine faszinierend höchst eigensinnige Lyrik, die sich hat inspirieren lassen von den Figuren, die der deutsche Physiker und Schriftsteller Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) als das Resultat elektrischer Entladungen ausgemacht. Die Begegnung wird auch dem Handwerk der Lyrikübersetzung gelten, die von kaum einer Auszeichnung so entschieden gewürdigt wird wie von dem Poesiepreis. Der in New York lebende Ben Lerner gibt zugleich Kostproben seiner Gedichte, welche die altehrwürdige Form des Sonetts zum Tanzen bringen.
Um 20 Uhr beginnt im Kleinen Haus die erste der beiden großen Abendlesungen des dreitägigen Poesiefestivals. Die Moderation liegt bei Hermann Wallmann (Künstlerischer Leiter des Lyrikertreffens) und Dorothea von Törne, die für ihre in der „Literarischen Welt“ erscheinenden Lyrik-Kolumnen 2010 den angesehenen Alfred Kerr-Preis erhalten hat. Sie wird drei Lyrikerinnen und Lyriker ihrer Wahl vorstellen: die junge Nadja Küchenmeister mit ihrem Gedichtband „Alle Lichter“, Dirk von Petersdorff mit dem Band „Nimm den langen Weg nach Haus“ und Kathrin Schmidt - Droste-Preisträgerin der Stadt Meersburg - mit „Blinde Bienen“.
Alle drei Autoren verarbeiten in ihren Gedichten lebensgeschichtliche Erfahrungen und Wendepunkte. Nadja Küchenmeisters leise Intensität, Dirk von Petersdorffs aufgeräumtes Generationsbewusstsein eines Mannes Mitte 40 und Kathrin Schmidts anarchistisches Sprachvertrauen - ein Spektrum aktueller Lyrik.
Ernest Wichner macht bei dieser Abendlesung den Auftakt. Der Poesiepreisträger des Jahres 2005 (für Gedichtübersetzungen des Rumänen Daniel Banulescu) liest jetzt eigene Gedichte. Den Abschluss des Abends bildet Altmeister Günter Herburger - mit Gedichten, die sich, oft schelmisch, dem raschen Verzehr entziehen: „Ein Loch in der Landschaft.“
Info: Kartenvorverkauf: Theaterkasse Städtische Bühnen Münster, Telefon 59 09 – 100; www.stadttheater.muenster.de
Dazu: Logo Lyrikertreffen
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Pressemitteilungen
23.03.2011