(SMS) Zur zweiten Abendlesung des 18. Internationalen Lyrikertreffens am 25. Mai kommt auch Werner von Koppenfels –einer der beiden diesjährigen Träger des Internationalen Poesiepreises der Stadt Münster - auf die Bühne des Theaters Münster wo er aus dem ausgezeichneten Lyrikband "Weiße Reiher" des Dichters und zweiten Preisträgers Derek Walcott lesen wird. Werner von Koppenfels (geb. 1938) übernimmt auch den Part von Derek Walcott, der aus Krankheitsgründen die lange Reise aus der Karibik nach Münster absagen musste.
Walcott (geb. 1930), der große Dichter der Karibik, schreibt über die Themen, die sein Leben begleiten: seine Liebe zur westlichen Literatur, die komplexe Kolonialgeschichte der Karibik, die merkwürdige Erfahrung einer neuen Liebe und die manchmal furchteinflößende Schönheit der Natur.
Sein deutscher Übersetzer habe, so die Poesiepreis-Jury, für die melodische Bewegung, die mitreißende Rhythmik und den elegischen Versfluss Walcotts kongeniale Lösungen gefunden. Philologische Genauigkeit verbinde er mit einer großen Sensibilität für das Ausdrucksrepertoire und die unterschiedlichen Stilregister des poetischen Weltbürgers Walcott.
Sie ist jung, eigenwillig, erfolgreich und hat sich einen Namen als Slam-Poetin gemacht: Nora Gomringer. Die 33-jährige Performerin des gesprochenen Wortes steht ebenfalls am Samstag, 25. Mai, im Kleinen Haus im Rampenlicht. Ihr Buch "Mein Gedicht fragt nicht lange" ist Programm. Gomringer steht einfach da, bringt gleichsam Kuchen mit, auch ohne eingeladen zu sein.
"Konzentrische Kreise" zieht anschließend das Langgedicht des 1955 geborenen Lyrikers Yang Lian. Sein großes Gedicht wird schon heute mit den bedeutendsten Lyrik-Zyklen der europäischen Moderne verglichen. Yang Lian erkundet nichts Geringeres als die "wahre Wirklichkeit", wie sie sich im Medium der Sprache ausdrücken lässt. Wolfgang Kubin hat das Gedicht ins Deutsche übertragen.
So viel Anerkennung Ursula Krechel (geb. 1947) auch für ihre großen Romane erhalten hat, zunächst einmal und vor allem ist sie Lyrikerin. Die schmerzhafte Genauigkeit der Wahrnehmung und die Lust am Spiel mit den Wörtern bestimmen die kontrapunktische Spannweite ihrer Lyrik.
Die Gedichte von Durs Grünbein (geb. 1962) sind dafür bekannt, dass sie ihre Gegenstände in immer weiteren Kreisen erfassen; in ihrer konzentrischen Ausbreitung sind sie wie geschaffen für dieses Zeitalter der Globalisierung. In dieser eigenartig schwebenden Dichtung stehen Innenleben und äußere Welt in einer unauflösbaren Spannung.
Durch die Abendlesung, sie beginnt um 20 Uhr, begleiten Hans-Jürgen Balmes (S. Fischer Verlag) und der künstlerische Leiter des Lyrikertreffens Hermann Wallmann.
Ein ausführliches Programmheft liegt vor in der Münster Information, Stadthaus 1; alle Informationen auch unter: www.lyrikertreffen.muenster.de
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17.05.2013