Münster (SMS) Für die Dichterin Marie Luise Kaschnitz bedeutete Lyrik, „die Sprache zu kämmen gegen den Strich“. „Konzentrat, Essenz“ war sie für Hilde Domin. Günter Eich stellte unterdessen Ende der 1960er Jahre resigniert fest: "Lyrik ist überflüssig, unnütz, wirkungslos". Sich eine eigene Meinung bilden - diese Gelegenheit haben Schülerinnen und Schüler beim 19. Lyrikertreffen. Am Freitag, 8. Mai, sind Autorinnen und Autoren sowie Übersetzer zu Gast in Münsters Klassenzimmern.
Dieser persönliche Austausch wird beim Treffen der Poeten seit Jahrzehnten gepflegt. „Aus gutem Grund“, weiß Kulturamtsleiterin Frauke Schnell. „Für beide Seiten eröffnen sich spannende Dialoge“. So stellen sich Lyriker einem spontanen und kritischen Publikum. Für die Schüler wiederum fällt der direkte Austausch mit einem `echten` Dichter sicher intensiver aus als die Gedichtanalyse auf dem Blatt Papier.
Die Resonanz auf das Angebot ist gut: Acht Gymnasien, vier Berufskollegs, eine Gesamtschule und die Sekundarschule erwarten die Autoren im Unterricht. Auch den jüngeren Schülern wird innerhalb des Projektes „Kulturrucksack“ der Austausch geboten. Mit den Autoren Urs Allemann, Dagmara Kraus und Lars Reyer machen sich die Zehn- bis 14-jährigen ihren eigenen Reim auf ausgewählte Gedichte.
Anhand einer Broschüre mit Textbeispielen und Kurzbiografien der Dichter haben sich die Kinder und Jugendlichen vorbereitet.
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Pressemitteilungen
06.05.2015