01.03.2002

Bevölkerungs- und Baustatistik: Münster im Trend

Bevölkerung stagniert / Leichter Geburtenüberschuss mildert Wanderungsverluste

(SMS) Genau 2600 Kinder erblickten in Münster im vergangenen Jahr das Licht der Welt – 2192 deutsche und 408 ausländische. Gestorben sind 2001 rund 2300 Menschen. Somit fällt der Geburtenüberschuss mit 298 spürbar geringer aus als in den vorherigen zehn Jahren, in denen Überschüsse von durchschnittlich etwa 470 erreicht wurden. Das haben die Fachleute des Amtes für Stadt- und Regionalentwicklung, Statistik errechnet.

Mit leichten Schwankungen bleibt die Zahl der Münsteranerinnen – davon gibt es nämlich immer ein paar mehr – und Münsteraner über die Jahre gleich: 278 740 Menschen waren es, die 2001 mit ihrem Haupt- oder Nebenwohnsitz hier gemeldet waren. Im Jahr zuvor waren es noch 721 Personen oder 0,3 Prozent mehr. Diese Veränderungen sind nichts Außergewöhnliches: 1991 lag zum Beispiel die Einwohnerzahl in Münster mit 278 040 um 2890 über der des Jahres 1990, dafür rutschte sie 1994 im Vergleich zu 1993 um 2547 nach unten.

Schließlich schlagen außer den natürlichen Bevölkerungsbewegungen durch Geburten und Todesfälle auch die Zu- und Abwanderungen zu Buche. Im Jahr 2001 zogen 19 808 Frauen, Männer und Kinder von Münster fort, 18 789 Menschen kamen, um hier zu leben – per Saldo ein Wanderungsverlust von 1019 Personen. Im Gegensatz zu vielen anderen Großstädten konnte Münster aber bislang sein Bevölkerungsniveau halten – trotz der Wanderungsverluste. "Ein Grund hierfür liegt sicherlich in den großen Anstrengungen, die in Münster in den letzten Jahren in punkto Wohnungsbau unternommen worden sind", vermutet Planungsdezernent Hartwig Schultheiß. "Dazu gehören auch die Bereiche Planung und Erschließung."

Die aktuelle Baustatistik zeigt allerdings, dass Münster offensichtlich vom allgemein rückläufigen Trend hier nicht verschont geblieben ist: Die Zahl der Baugenehmigungen, die im letzten Jahr erteilt wurden, hat stark abgenommen: Nur 999 Wohnungen bzw. 485 Gebäude wurden 2001 genehmigt. Im Vorjahr waren noch etwa 1500 Wohnungen bzw. 600 Gebäude genehmigt worden. Das bedeutet zugleich, dass die Bauinvestitionen stark gesunken sind. Mit zirka 322 Millionen Mark lagen die veranschlagten Baukosten knapp 200 Millionen Mark unter dem Wert des vergangenen Jahres. Die Zahl der fertig gestellten Wohnungen nahm demgegenüber im vergangenen Jahr wieder um 20,6 Prozent zu (von 1413 auf 1704), obwohl 139 Wohngebäude weniger fertig wurden als es noch im Jahr 2000 der Fall war. Die Erklärung: Etwa zwei Drittel der Wohnungen entstanden in Mehrfamilienhäusern.

Die bezugsfertigen Neubauten verteilten sich auf 528 Wohnhäuser und 92 Gebäude, die überwiegend für gewerbliche oder öffentliche Nutzungen bestimmt waren. In Münster gab es also zu Beginn dieses Jahres 140 750 Wohnungen in 46 342 Wohngebäuden und 9590 "Nichtwohngebäuden", wie die Statistiker sie nennen: Büro- und Geschäftshäuser, Schulen, öffentliche Bauten. 45 Häuser fielen Planierraupe und Abrissbirne zum Opfer.