Das Landois-Denkmal wurde schon zu Lebzeiten des Originals am 8. Dezember 1900 enthüllt; aus Anlass des 25-jährigen Bestehens des Zoologischen Gartens, eines der Steckenpferde Landois'. Eine weitere Besonderheit: Landois hat sich das Denkmal selbst gesetzt. Dies bestätigten seine Freunde Eli Marcus, Karl Prümer und Emil Rade schon im Jahr 1907.
"Die Tatsache, dass er sich zu Lebzeiten in voller Größe auf dem Zoogelände verewigen ließ, erregte die Gemüter", weiß Ingrid Fisch, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Stadtmuseum. Als vermessen und arrogant empfand man dieses Vorgehen. Dennoch konnte der "alte" Zoo an der heutigen Annette-Allee am Tag der Einweihung die Besuchermassen kaum fassen.
Der zusätzliche Nutzen des Standbildes wird bei näherer Betrachtung deutlich: Der Zylinder des Professors ist mit seiner leichten Vertiefung ein bis heute gern genutztes Vogelbad. Auf der Rückseite der Kopfbedeckung findet sich ein Einflugloch für Vögel. Noch zu Lebzeiten des Vogelfreundes Landois war der Nutzen dieses Nistkastens deutlich zu beobachten. Weitergehende Gedanken waren und sind den Betrachtern freigestellt...
Heute ist der von Bildhauer August Schmiemann - er entwarf auch das Denkmal des Kiepenkerls - geschaffene Landois im "neuen" Allwetterzoo in Lebensgröße zu bewundern. Und wem es nicht gefällt, der kann sich an Landois' Worten orientieren: "Well't von vüörn nich lieden kann, magt Achterdeel betrachten."
Bildtext: Der Vergleich mit dem Original zeigt: Der Künstler orientierte sich am "echten" Landois.
Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei