Dennoch haben die meisten der etwa zwei Millionen Kinder und Jugendlichen aus besonders bombengefährdeten Gebieten, die während des Zweiten Weltkriegs in sicherere Gegenden gebracht wurden, überwiegend gute Erinnerungen an ihre KLV-Zeit.
Das Stadtarchiv Münster stellt zu diesem Thema eine neue Publikation vor, die im Rahmen seiner Reihe "Kleine Schriften aus dem Stadtarchiv" erscheint. Der Autor Eduard Füller hat viele Monate lang intensiv Akten und Archivalien ausgewertet, Interviews geführt und privates Material gesichtet. Zahlreiche Fotos, die eindrucksvoll verschiedene Aspekte des Alltags in der Kinderlandverschickung zeigen, Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und eine ausführliche Darstellung der KLV-Jahre in Oberbayern des damaligen Leiters des Gymnasiums Paulinum, Dr. Alfred Stephany, ergänzen die Untersuchung von Eduard Füller.
Drei ehemalige KLV-Teilnehmer, die in oberbayrischen Lagern waren, berichten anlässlich der Buchvorstellung von ihren Erinnerungen: Liselotte Folkerts, ehemalige Schülerin des Stein-Gymnasiums, Franz Gillmann vom Ratsgymnasium und Franz Josef Sandhage, der das Paulinum besuchte, werden im Stadtarchiv von der langen Reise in die unbekannte "Kriegsheimat" und ihren Erlebnissen dort erzählen. Für die Teilnehmer an der Veranstaltung besteht auch Gelegenheit, ihre eigenen Erinnerungen beizutragen.
Die Buchvorstellung findet statt am Mittwoch, 8. Dezember, 16 Uhr im Stadtarchiv, An den Speichern 8 (Coerde), Buslinien 8, 9, R51.
Bildtext: Münstersche Schulkinder auf dem Weg nach Oberbayern in ihre "Kriegsheimat". Die Transporte dauerten mehr als 24 Stunden.