Münster ist Wissenschaftsstadt und lebt wie kaum eine andere Regionalhauptstadt von der Wissenschaft. Ein Viertel der Bevölkerung arbeitet oder studiert an einer der sieben Hochschulen. 50 000 Studentinnen und Studenten bei 280 000 Einwohnern - in keiner anderen deutschen Großstadt stellen die Studierenden einen so hohen Anteil an der Bevölkerung und prägen das Leben in der Kommune so stark.
Schon die Bewerbung "Stadt der Wissenschaft 2005", bei der Münster sich unter den ersten acht von 37 Hochschulstädten platzieren konnte, hat dem Aufbruch Dynamik gegeben. Das Wissenschafts-Netzwerk wuchs, die Partner rückten enger zusammen, Absichtserklärungen wurden zur Kooperation. Den "Netzwerkknoten" bilden Stadtverwaltung, Westfälische Wilhelms-Universität und Fachhochschule. Hinzu kommen Partner aus allen weiteren Hochschulen Münsters, aus Forschungseinrichtungen, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Bildung.
Wie in kaum einer anderen Kommune gewinnt der Faktor Wissenschaft als treibende Kraft an prominenter Stelle im Stadtbild Gestalt: Im Nordwesten Münsters ist ein Innovationsviertel entstanden. Wissenschafts- und Technologiepark, internationale Spitzenforschung im Zentrum für Nanotechnologie, das neue Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin und die bevorstehende Gründung der Arterioskleroseforschung als Leibniz-Institut - hier stimmen die Voraussetzungen für die Transformation von Wissenschaft in Wirtschaft.
"Das Innovationsviertel entdecken" ist denn auch eines der Schlüsselprojekte der Bewerbung. Dort können Bürger und auswärtige Besucher und insbesondere auch Schulen erfahren und erleben, wie aus Wissen "Patentes aus Münster" entsteht und wie sich Forschung in wirtschaftlichem Handeln und Stadtentwicklung niederschlägt. Die von der Universität initiierte Wissenschaftsbox - ein umgebauter Seecontainer - wird mit neuen Exponaten bestückt und macht Wissenschaft durch spannende Inszenierungen erlebbar.
Ein weiteres Projekt: Das Rathaus wird 2006 bei Veranstaltungen und Inszenierungen zum "Wissenschafts-Rathaus". Als Geburtsstätte des Westfälischen Friedens wird es nicht zuletzt zum Ort wissenschaftlich fundierter Visionen für Grundzüge einer neuen, friedlichen Weltordnung, die nicht auf Krieg und Gewalt, sondern auf Politik, Diplomatie und Verträge setzt.
Wegen der anspruchsvollen Bewerbungskriterien für die "Stadt der Wissenschaft 2006" konnten nur sechs Hochschulstädte ihren Wettbewerbsprozess mit der Abgabe einer Bewerbung abschließen. Dennoch ist die tatsächliche Konkurrenz kaum geringer als in der letzten Wettbewerbsrunde. Nach Angaben des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft ist diesmal nämlich die Qualität der Wettbewerbsbeiträge deutlich höher.
Aber wie auch immer das Ergebnis nach der Jurysitzung am 15. März 2005 lautet: Von den 100 Projekten aus Münsters Bewerbung (35 mehr als bei der letzten Bewerbung) werden 63 auf jeden Fall verwirklicht, unabhängig vom Ausgang des Wettbewerbs. Auch die Vielzahl der Projekte ist Ausdruck des sehr gut funktionierenden Netzwerkes in der Wissenschaftsstadt. Es zeigt sich unter anderem auch in Initiativen wie dem Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe in Krisengebieten. Hier kooperiert die Fachhochschule unter anderen mit der Universität und städtischen Einrichtungen.
Die Bewerbung liegt als illustrierte Broschüre vor. Interessierte erhalten sie unter anderem in der Münster-Information im Stadthaus 1. Sie kann außerdem im Internet unter www.wissen-schafft-muenster.de abgerufen werden. Ansprechpartner in der Stadtverwaltung für weitere Information: Dr. Thomas Hauff (Tel. 4 92-12 10) und Dr. Matthias Schmidt (Tel. 4 92-71 43).
Fotos:
Bildergalerie mit Download-Fotos des Presseamtes: www.muenster.de/stadt/galerie