27.10.2004

Offline nach Drubbel googeln ...

Münster (SMS) Bekanntlich haben sich zwischen St. Lamberti, Alter Roggenmarkt und Prinzipalmarkt bis Anfang des 20. Jahrhunderts zehn kleine Häuser auf engstem Raum gedrubbelt. Der "Drubbel" erinnert daran. Auch in Ennigerloh lebt das niederdeutsche Wort. Da gibt es die "Drubbel-Indians", und eine noch stolzere Tradition als dieser Kegelklub hat dort der Ortsteil "Im Drubbel" mit seinem Hubertusdenkmal.

Selbst bei der Mainzer Landesregierung hat der Begriff Eingang gefunden. Er knüpft "an eine ehemalige architektonische Konstellation auf einem zentralen Platz in Münster an", heißt es in einer Expertise des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums über Möglichkeiten zur Stärkung gemeindenaher Wohn- und Unterstützungsformen für behinderte Menschen. Die Studie stellt das von der Lebenshilfe Münster geschaffene "Drubbelwohnen" vor. Es steht für Beieinander-Wohnen in enger Nachbarschaft, aber getrennten Wohnungen - ein erfolgreiches Modell ambulant unterstützten Wohnens für geistig Behinderte mitten in einer "normalen" Nachbarschaft.

Von Mainz ist es zwar nicht weit nach Mannheim. Aber dort scheint in der ansonsten höchst innovationsfreudigen Duden-Redaktion bislang niemand nach "Drubbel" gegoogelt zu haben. Auch in der kürzlich erschienenen Neuauflage des Wörterbuchs drubbelt es sich noch nicht. Wer nicht googelt, muss sich offline vorerst mit dem Straßenverzeichnis des Münster-Stadtplans begnügen. Vielleicht benötigt der Duden-Verlag nur den Drubbel-Tipp? Oder den Hinweis auf das "Drubbel-ABC" aus dem Auer-Verlag - mit Buchstabenbildern zum Ausmalen und Gestalten?