Münster (SMS) Für Handwerksbetriebe, Dienstleister und andere zumeist regionale Unternehmen ist die Stadt Münster ein im Wortsinn guter Auftraggeber: Sie beschert den Firmen jährlich Umsätze im dreistelligen Millionenbereich und - für Betriebe, die sich in einer wirtschaftlich angespannten Situation befinden, besonders wichtig - sie begleicht ihre Rechnungen pünktlich. Das zeigte eine Prüfung des Amtes für Immobilienmanagement, das zu den größten Auftraggebern in der Stadtverwaltung gehört.
Die Auftragssummen schwanken von Jahr zu Jahr. Allein das Immobilienmanagement wickelt in einem durchschnittlichen Jahr einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro über das Amt für Finanzen und Beteiligungen ab. 2008 bezahlte das Immobilienmanagement dazu 22 000 Rechnungen. In diesem Jahr waren es bislang 13 000 Rechnungen.
Abteilungsleiter Dr. Ingo Deitmer hat ausgewertet, wie es um die Zahlungsmoral seines Amtes bei den 13 000 Rechnungen aus dem laufenden Jahr bestellt war. Ergebnis: "Etwa 70 Prozent der Beträge waren schon zwei Wochen nach Rechnungsstellung verbucht", stellte der Betriebswirtschaftler fest. Innerhalb der normalen gesetzlichen Zahlungsfrist von 30 Tagen waren etwa 85 Prozent aller Rechnungen verbucht, wobei diese Frist allerdings auch nur für einen Teil der Rechnungen an das Amt für Immobilienmanagement gilt.
Viele Aufträge fallen dort nämlich unter die "Verdingungsordnung für Bauleistungen" (VOB). Hier wird mit Abschlagszahlungen gearbeitet. Dafür wird die Schlussabrechnung erst nach einer Frist von 60 Tagen zur Zahlung fällig, da sie für den Auftraggeber meist mit erheblichem Prüfungsaufwand verbunden ist. Dr. Deitmer: "Mit wenigen Ausnahmen waren innerhalb der zwei Monate alle Rechnungen - genau 98 Prozent - bezahlt." Die Ausnahmen betrafen Fälle, in denen einzelne Positionen noch in der Abklärung mit dem Rechnungssteller waren.
Alfons Reinkemeier, Leiter des Amtes für Finanzen und Beteiligungen, hat sich auch in anderen Ämtern umgehört. Von dort gab es ebenfalls positive Rückmeldungen. In vielen Fällen liegt die schnelle Bezahlung ohnehin im Eigeninteresse des Auftraggebers: Wenn er bei Beschaffungen Skonto-Prozente abziehen will, muss das Geld innerhalb weniger Tage beim Rechnungssteller angekommen sein.
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13.08.2009