(SMS) Wer in den kommenden Wochen im Naturschutzgebiet "Vorbergs Hügel" in Nienberge spazieren geht, dem kann es passieren, dass er auf Naturschützer mit Notizblock und Schreiber trifft. Vier Kartierer der Naturschutzstation des Naturschutzbundes (NABU) beginnen in dieser Woche damit Fledermäuse, Libellen und andere Tiere zu erfassen.

Bei einer Informationsveranstaltung in Nienberge stellten Reimer Stoldt vom Amt für Grünflächen und Naturschutz und Michael Steven, Projektleiter der Naturschutzstation, den Landwirten und Jägern die anstehenden Arbeiten auf "Vorbergs Hügel" vor. Die Kartierungen in dem mit 311 Hektar größten Naturschutzgebiet im Stadtgebiet gehen auf einen Betreuungsvertrag zurück, den das städtische Amt für Grünflächen und Naturschutz auf der Grundlage eines Ratsbeschlusses erarbeitet hat. ",Vorbergs Hügel' beherbergt wegen der ausgedehnten Wiesen und Weiden, der naturnahen Wälder und Quellbereiche, vor allem aber wegen des besonderen Bodens - hier reicht der Kalkmergel unmittelbar bis an die Bodenoberfläche heran - zahlreiche seltene und gefährdete Arten. Hierzu zählen zum Beispiel Orchideen", erläutert der stellvertretende Amtsleiter Reimer Stoldt.

Den rechtlichen Rahmen für die weitere Entwicklung des Naturschutzgebietes bildet der Landschaftsplan "Nördliches Aatal und Vorbergs Hügel", der im Wesentlichen nur eine Bestandssicherung vorsieht. Die weitere Extensivierung der Nutzungen soll über freiwillige Regelungen, zum Beispiel über den Vertragsnaturschutz erfolgen.

Die Arbeit der NABU-Naturschutzstation knüpft hier an. Durch die Erfassung bestimmter Tiergruppen und durch eine flächendeckende Vegetationskartierung werden Flächen ermittelt, die ökologisch besonders wertvoll sind. Mit den Ergebnissen kann dann gemeinsam mit den Grundeigentümern - falls notwendig - nach Lösungen für eine Pflege oder eine Extensivierung gesucht werden.

Auch das Problem der Freizeitnutzung im Naturschutzgebiet - die Wälder sind von zahlreichen Trampelpfaden durchzogen - soll näher untersucht werden. Von den Zuhörern bei der Informationsveranstaltung wurde der Wunsch geäußert, die Besucher durch zusätzliche Schilder darauf hinzuweisen, dass im Naturschutzgebiet die Flächen abseits der Wege nicht betreten werden dürfen.

Einig war man sich darüber, dass die weitere Entwicklung des Naturschutzgebietes nur miteinander erfolgen kann. Weitere Informationen erhalten die Grundeigentümer und Nutzungsberechtigten, wenn erste Zwischenergebnisse vorliegen.

Als untere Landschaftsbehörde bleibt das Amt für Grünflächen und Naturschutz Ansprechpartner für Genehmigungen und für den Vertragsschutz im Naturschutz-gebiet "Vorbergs Hügel".