Die Summe ergibt sich aus den Ausgaben der Produktionsfirmen vor Ort. So verbrachte für den Kinofilm "Blueprint" mit Schauspielerin Franka Potente ein 65-Personen starkes Produktionsteam insgesamt 35 Drehtage in Münster und im Münsterland. Das ganze Team wurde in Hotels untergebracht, zusätzlich wurde ein komplettes Haus angemietet. Einige Gastronomen konnten sich auch über die Drehtermine freuen, denn jedes Teammitglied bekam täglich Spesenkosten bezahlt. Und der Alltag des Produktionsteams während eines Drehs sieht in der Regel so aus: tagsüber vor der Kamera, abends hinter der Theke. Außerdem können bei einer Filmproduktion Motivmieten anfallen, das heißt die Gebühren, die teilweise bezahlt werden, um in einer ganz speziellen vom Regisseur gewünschen Location drehen zu können. Ganz zu schweigen von den immensen Telefon- und Taxikosten.
Deutlich ist auch der Trend der Produktionsfirmen, zunehmend auf Münsteraner Dienstleister zurückzugreifen. So wurden bei fast allen Produktionen Security- und Casting-Firmen beauftragt oder auch Maskenbildner und Veranstaltungstechniker engagiert.
Während bei TV-Produktionen wie den Wilsberg-Krimis oder Tatort mit 5000 bis 6000 Euro Tagesumsatz gerechnet wird, kam es bei "Blueprint" als internationale Kinoproduktion zu einem Tagesumsatz von mehr als 8000 Euro. Nicht berücksichtigt bei der Berechnung ist der sogenannte Multiplikatoreffekt. Damit ist gemeint, dass die durch die Ausgaben erzielten Einnahmen z.B. bei den Hoteliers oder Gastwirten wieder zu neuen Aufträgen und Ausgaben führen. Die Ausgaben der Produktionsfirmen haben damit eine vervielfachende Wirkung. Schwierig in Zahlen zu messen ist schließlich die Image- und Werbewirkung der Filme für die Region. Sie dürfte einem siebenstelligen Jahres-Werbebudget entsprechen.
Für die Region Münsterland ist also der unmittelbare "Klebeeffekt" bei Dreharbeiten sehr lukrativ. So will der Filmservice Münster.Land, eine Gemeinschaftsinitiative der Stadt Münster, der IHK und der Aktion Münsterland, die Kontakte zur Filmwirtschaft als auch zu dem Münsteraner Dienstleisternetz intensivieren und weiterhin für Münster und die Region als interessanten Produktionsstandort werben.
Denn Münster als Produktionsort ist mehr und mehr gefragt. Hier werden die Produktionsteams aus gutem Grund mit offenen Armen empfangen. Dass Schauspieler, wie neulich in Berlin, bei einem Dreh von wütenden Nachbarn mit Stühlen beworfen wurden, ist hier unvorstellbar. Münster kann sich schon auf die Drehtermine im nächsten Jahr freuen: im April heißt es für den nächsten Tatort wieder "Klappe ab", der erste Wilsberg kommt im Frühjahr!
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