Münster. (SMS) Statt mit einem Kater kamen die "Voll-ist-out"-Teams mit aussagekräftigen Konsumzahlen von ihrer jährlichen Kneipentour durch Münster zurück: Rund die Hälfte der über 1100 befragten Jugendlichen waren 13 oder jünger, als sie das erste Mal Alkohol tranken. Fast ein Viertel kann sich an einen Vollrausch im Alter von höchsten 14 Jahren erinnern.
"Diese Zahlen bestätigen nicht nur den bundesweiten Trend des sinkenden Einstiegsalters in die Droge Alkohol auch für Münster", sagt Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, "sie bestätigen auch den langfristigen Ansatz unserer Alkoholpräventionskampagne." Pünktlich zum 11.11. startet die städtische Suchtvorbeugung in die vierte Runde von "Voll ist out", erneut ein kreativer Mix aus Informationen und Aktionen.
"Dabei haben wir nicht nur die Jugendlichen im Blick", erklärt Pohl. "Nachhaltige Erfolge lassen sich nur erzielen, wenn Elternhaus, Schule und Jugendhilfe, aber auch Handel und Gewerbe mitziehen." Außerdem sind Kontrollen und ggf. Sanktionen unerlässlich, weshalb auch Polizei und Ordnungsamt zu den Kooperationspartnern von "Voll ist out" gehören.
Bei den Erwachsenen stehen vor allem Information und Aufklärung im Vordergrund. Über 500 Gäste zählten bisher die Elternabende an Schulen. Rund 200 Lehrkräfte und Aktive in der Jugendarbeit haben Materialsammlungen erhalten, die ihnen die eigenständige Präventionsarbeit mit "ihren" Jugendlichen leichter machen. Sieben Stadtteilarbeitskreise haben in ihrem Umfeld Infomaterial an Kioske, Tankstellen und Kneipen verteilt und für die Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen plädiert.
An Jugendliche richten sich pfiffige Aktionen ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit hohem Identifikationsgrad. So bringt „Cactus Junges Theater“ aus Münster mit "Skol" eine Collage zum Thema "Alkohol und Jugendliche" auf die Bühne. "Voll ist out" hat die Entwicklung des Stücks unterstützt und bietet Schulen eigene Vorstellungen an. Am 11. November werden Stück und Begleitmaterialen im Theater Pumpenhaus vorgestellt.
Neue Motive für die "Voll ist out"-Postkartenreihe, ein rasanter Kinospot, die Kneipenteams zu Karneval und - ganz neu - Flirtkurse ohne Fahne sind weitere Aktionen, die sich direkt an Jugendliche wenden. Mit Erfolg: "Fast 80 Prozent der Teilnehmenden unserer Konsumbefragung fanden die Kampagne gut oder sogar sehr gut", freut sich Georg Piepel, Leiter der Drogenhilfe.
Bis Aschermittwoch 2008 werden Plakate, Faltblätter, Projektwochen, Fortbildungen, ein Gewinnspiel und mehr den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol zum Thema machen. Informationen dazu sind im Internet zu finden (www.vollistout.de).
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06.11.2007