(SMS) Bis zu einem Liter Wein täglich konsumierte ein Römer zu Kaiserzeiten. Rausch und Ekstase waren gesellschaftsfähig, wenn auch schon die antiken Mediziner vor übermäßigem Konsum warnten. Im Archäologischen Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität zeugen zahllose Trinkgefäße, Schöpfkannen und Vorratsamphoren von der "genussvollen" Zeit. Die Geschichte hinter den Ausstellungsstücken kennt Kustos Dr. H. Helge Nieswandt. Als Beitrag zu "Voll ist out" erzählt er am Donnerstag, 15. Januar von "Alkohol in der Antike - Vom heiligen Trank bis zum ungezügelten Missbrauch".
Schwerpunkt der städtischen Alkoholpräventionskampagne sind zwar eher die heutigen Trinkgewohnheiten. Doch die neue Kooperation der Suchtvorbeugung im Amt für Kinder, Jugendliche und Familien mit dem Archäologischen Museum verspricht eine anschauliche und beileibe nicht historisch "trockene" Herangehensweise an das Thema Konsumgewohnheiten, demnächst auch für Schulklassen. Schließlich wurde Alkohol im Kult aller Götter, nicht nur des Dionysos, für Guss- und Trankopfer eingesetzt. Wer dem Gott des Weines und Theaters nahe sein wollte, sollte dafür sogar ausdrücklich "beschwipst" sein, um es neuzeitlich auszudrücken; im Altgriechischen wurde dieser Zustand mit "Enthousiasmos" umschrieben.
Wer mehr über wissen möchte, zum Beispiel über das Miteinander von Alkohol und Männergemeinschaften in der Antike, ist am Donnerstag um 14.15 Uhr zu Vortrag, Führung und Dialog ins Museum am Domplatz 20-22 eingeladen. Vor allem Lehrkräfte, Studierende und Eltern sind bei freiem Eintritt willkommen. Organisatorin Brigitte Klute von der Drogenhilfe bittet um Anmeldung unter Tel. 4 92-51 84 oder per E-Mail (KluteB@stadt-muenster.de). Am Stand der städtischen Drogenhilfe gibt es dort auch weitere Informationen zur Kampagne "Voll ist out".
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Pressemitteilungen
09.01.2009