(SMS) "Trink' nicht wieder soviel", ruft der Vater der Tochter im Partyoutfit hinterher und greift erstmal selbst zum nächsten Bier auf dem Feierabend-Sofa - Konsummuster Jugendlicher kommen auch vom Abgucken, mehr als es Erwachsenen oft bewusst ist. Deshalb thematisiert die städtische Präventionskampagne "Voll ist out" in ihrer siebten Saison die Vorbildfunktion von Erwachsenen.
"Während sich das plakative Material in den vergangenen Jahren vor allem an Jugendliche richtete, wollen wir diesmal noch offensiver auch Erwachsene ansprechen", sagt Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien. "Dabei geht es nicht um ein Vorführen oder Verurteilen. Wir wollen den Dialog zwischen den Generationen fördern."
Dazu hat die städtische Drogenhilfe - sie hat die weit über Münsters Grenzen hinaus bekannte Kampagne konzipiert - wieder verschiedene Medien entwickelt. Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem Augenzwinkern, das zum Nachdenken anregen soll. So ist das Gewinnspiel 2011 ein Team-Quiz: Erwachsene müssen Fragen zum Konsum Jugendlicher beantworten und umgekehrt. Nur die von zwei Generationen richtig ausgefüllte Karte hat bei der Preisauslosung eine Chance.
Ein Radiospot, Plakate und Postkarten thematisieren die Doppelmoral, die bei Alkoholkonsum nicht selten ist. Es geht um Vorurteile und Trinkgewohnheiten, um scheinbar "gute" Konsumgründe und nüchterne Zahlen. Sinkt doch das Einstiegsalter beim Alkohol seit Jahren kontinuierlich, auf derzeit 13 Jahre. Den ersten Alkoholrausch erlebt ein deutsches "Durchschnittskind" mit 14.
"Prävention ist ein Langstreckenlauf", sagt Georg Piepel, Leiter der Drogenhilfe. "Und sie muss gesamtgesellschaftlich ansetzen." Das tut "Voll ist out". Neben der auffälligen Arbeit mit Medien und den Aufklärungsteams, die zu Karneval in Kneipen, Fußgängerzonen und an Umzügen präsent sind, setzt die Kampagne noch auf andere Mitstreiter: Eltern werden bei Infoständen und Elternabenden informiert, bei Bedarf persönlich beraten. Lehrkräfte an Schulen und Aktive in der Jugendhilfe können auf Fortbildungen und Materialsammlungen nutzen, um Alkoholkonsum im Unterricht und in der Jugendarbeit aufzugreifen. Personal in Gaststätten und im Einzelhandel wird über die wichtigsten Jugendschutzbestimmungen informiert. "Ohne das finanzielle Engagement des Haupt-Partners Vereinigte IKK wäre eine derart breit angelegte Kampagne nicht möglich", so Georg Piepel.
Immer besser läuft die Kooperation mit den Aktiven aus Münsters Karneval. So wird z. B. das Jugendprinzenpaar auf seinen Autogrammkarten für "Voll ist out" werben. Die Schulsanitäter nehmen als Fußgruppe für die Kampagne am Rosenmontagszug teil. Beim Zibomo in Wolbeck sind die "Voll ist out"-Teams inzwischen Stammgäste.
Während der November und Dezember vor allem für die Arbeit mit Schule und Jugendhilfe genutzt werden, geht "Voll ist out" im neuen Jahr bis Aschermittwoch in die breite Öffentlichkeit. Alle Aktionen und Termine und auch das aktuelle Gewinnspiel finden sich im Internet (www.vollistout.de).
Foto: Präsentierten das neue "Voll ist out"-Postkartenmotiv: Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien und Georg Piepel, Leiter der Drogenhilfe. Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Pressemitteilungen
10.11.2010
"Voll ist out" setzt auf Dialog und gute Vorbilder
Städtische Präventionskampagne will Generationen ins Gespräch bringen
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