Münster. (SMS) Ob ein Abend harmonisch mit der Clique oder mit einem blauen Auge vor der Kneipentür endet, ob im erfolgreichen Flirt oder gar in der Notaufnahme, hängt oft von der Entscheidung für keinen, einen oder eben einen Drink zu viel ab. Deshalb stellt die städtische Präventionskampagne "Voll ist out" in ihrer sechsten Runde genau diesen individuellen Handlungsspielraum in den Mittelpunkt.
Pünktlich zum Karnevalsstart am 11. November beginnt das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien wieder mit Aktionen, die zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Alltagsdroge Alkohol motivieren wollen. "Und zwar nicht nur Jugendliche", erläutert Amtsleiterin Anna Pohl das Konzept. "Um den bundesweiten Entwicklungen begegnen zu können, brauchen wir auch im Umfeld der jungen Menschen ein entsprechendes Bewusstsein". Deshalb zielen die Aktionen in Federführung der städtischen Drogenhilfe auch auf Eltern, Schule und Jugendhilfe sowie Handel und Gewerbe.
"Zwar nimmt der regelmäßige Alkoholkonsum junger Menschen in Deutschland derzeit ab", sagt Georg Piepel, Leiter der Drogenhilfe. "Doch der Trend zu härteren Konsummustern, wie Komasaufen, ist weiterhin besorgniserregend." So ist die Zahl der Krankenhauseinlieferungen Minderjähriger von 2000 bis 2007 bundesweit um über 140 Prozent auf rund 23 000 Fälle gestiegen. "Ganz so dramatisch ist die Lage in Münster nicht", meint Anna Pohl. "Doch für nachhaltige Erfolge braucht es angesichts massiver Werbung, Gruppendruck, schlechter Vorbilder und der leichten Verfügbarkeit von Alkohol eine kontinuierliche und qualifizierte Aufklärungsarbeit."
Dazu setzt das "Voll-ist-out"-Team bis Aschermittwoch 2010 auf bewährte Instrumente, kreative Ideen und auf aktive Kooperationspartner. So können Schule und Jugendhilfe auf Fortbildungen und praxisnahe Materialien für die eigene Präventionsarbeit zurückgreifen. Eltern finden im Internet und bei Info-Veranstaltungen kompetenten Rat zu drängenden Fragen. Verkaufs- und Thekenpersonal wird anschaulich über die wichtigsten "Alkohol-Regeln" im Jugendschutzgesetz informiert. Und zu Rosenmontag kooperiert "Voll ist out" wieder mit dem DRK, den Schulsanitätern und der Jugendfeuerwehr.
Bei den Jugendlichen verzichtet "Voll ist out" seit den Anfängen auf den erhobenen Zeigefinger und lebensfremde Abstinenz-Aufrufe. Bewährt haben sich der persönliche Kontakt und die Ansprache mit Themen, die die Jugendlichen bewegen. So kommen die "Voll-ist-out"-Teams anhand provokanter "Absturz"-Karten in Kneipen, auf Straßenfesten und an Treffpunkten mit der Zielgruppe ins Gespräch. Das aktuelle Motiv der Postkartenreihe mit Kult-Charakter greift mit einem Augenzwinkern das vieldiskutierte Thema Alkohol und Liebesleben auf.
Mehr zu Angeboten und Aktionen - wie dem aktuellen Gewinnspiel "Voller Genuss" - findet sich im Internet (www.vollistout.de).
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Pressemitteilungen
04.11.2009