Münster. (SMS) Das Gesetz sagt: Kein Alkohol unter 16. Die Statistik zeigt: Jugendliche trinken den ersten Alkohol im Schnitt mit 14,5 Jahren, erleben den ersten Rausch mit 15,9 Jahren. Grund genug für die städtische Präventionskampagne "Voll ist out", in der neuen Session den Jugendschutz zum Thema zu machen.
So eindeutig die Regeln, so vielfältig die Gründe für den Verstoß dagegen. "Da ist Unwissenheit im Spiel, Geltungsbedürfnis oder auch Bequemlichkeit", sagt Anna Pohl, Leiterin des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, und hat dabei ganz unterschiedliche Akteure im Blick. "Jugendschutz funktioniert ja nicht allein aus Einsicht der Jugendlichen. Eltern, Schulen, Einzelhandel, Gastronomie, Partyveranstalter - sie alle sind hier gefordert."
Und bei diesen ganz unterschiedlichen Zielgruppen - so das Konzept von "Voll ist out" auch im neunten Jahr - setzt die Kampagne an. Die Jugendlichen werden mit den bewährten und begehrten Postkarten-Motiven zum Nachdenken gebracht. "Es ist beispielsweise nicht cool, sondern verantwortungslos als gerade Volljähriger den Jüngeren in der Clique den Schnaps zu besorgen", benennt Georg Piepel, Leiter der Drogenhilfe, eine Problematik. Beim diesjährigen Quiz können Jugendliche nicht nur Preise, sondern auch nützliche Jugendschutz-Infos "gewinnen" und werden zu Karneval von den "Voll-ist-out"-Teams vor Ort jugendgerecht angesprochen. Eine Strategie, der eine Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität unlängst eine hohe Wirksamkeit bescheinigt hat.
Dem Personal im Einzelhandel stärkt die Drogenhilfe, Organisator der Kampagne, mit neuen "Schutzengel-Karten" den Rücken. Sie motivieren zu Ausweiskontrollen bei junger Kundschaft und informieren über die Rechtslage an der Kasse. Für Party-Veranstalter, die wenig Interesse an randalierenden betrunkenen jungen Gästen haben, bietet die Drogenhilfe mit einem neuen Faltblatt praxisnahe Tipps, wie sich Risiken verringern lassen. Im Internet können sie sich außerdem Materialien downloaden oder bestellen. In diesem Bereich arbeitet die Drogenhilfe wird eng mit dem Ordnungsamt zusammen.
Weitere feste Bestandteile von "Voll ist out" sind die stark nachgefragten Elternabende und Präventionsprojekte an Schulen, die Kooperation mit den Aktiven des Karnevals in Münster und dem Deutschen Roten Kreuz. Alle Termine und Infos finden sich auch im Netz (www.vollistout.de).
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Pressemitteilungen
07.11.2012