Münster. (SMS) Auch wenn der Konsum von legalen und illegalen Suchtmitteln unter jungen Menschen bundesweit rückläufig ist, sind die Angebote der Drogenhilfe gefragter denn je. Der Jahresbericht 2012 vermittelt einen Überblick über die Arbeit des vergangenen Jahres.
So erreichte die Zahl derjenigen, die erstmals in der Drogenberatung Hilfe suchten, mit 575 Personen ein bisher noch nicht erreichtes Niveau. Allein 113 so genannte Erstgespräche wurden mit Jugendlichen (bis 20 Jahre) geführt.
"Dieser erfreuliche Trend ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass die Bevölkerung für das Thema Sucht und die Arbeit der Drogenhilfe durch die intensive Öffentlichkeitsarbeit der letzten Jahre zunehmend sensibilisiert worden ist," erläutert Georg Piepel, Leiter der Beratungseinrichtung des Amtes für Kinder, Jugendliche und Familien, diese positive Entwicklung. Die Differenzierung der Angebote für die verschiedenen Zielgruppen trage wohl auch zum Besuch der Drogenhilfe bei.
Über 500 Münsteranerinnen und Münsteraner nutzten die Drogenberatung im vergangenen Jahr regelmäßig. Durchschnittlich kamen diese "Stammkunden" zu sechs Gesprächen im Jahr. Deren Probleme sind sehr unterschiedlich, Mehrfachbelastungen die Regel. Während bei Jugendlichen eine professionelle Einschätzung des Konsums sowie die Unterstützung bei der Veränderung von Konsumgewohnheiten oder die Einstellung des Konsums illeqaler Drogen im Mittelpunkt standen, waren es bei den Erwachsenen Hilfestellungen in akuten Krisensituationen, Unterstützung im Umgang mit Behörden und Justiz und die Vermittlung von Entgiftungen oder stationären Langzeitentwöhnungsmaßnahmen.
Der jüngste hilfesuchende Drogenkonsument des vergangenen Jahres war 12 Jahre alt, der älteste 61 Jahre. Mehr als 80 Prozent der Stammklientel der Drogenhilfe war jünger als 40 Jahre, knapp die Hälfte jünger als 27 Jahre.
Im Jugendbereich der Einrichtung an der Schorlemerstraße dominierten auch 2012 die Cannabiskonsumenten. Deren Anteil beträgt inzwischen ein gutes Drittel aller Stammklienten und ist im Vergleich zu den Vorjahren weiter angestiegen. Heroin- oder Opioidkonsumenten, die "klassische Klientel einer Drogenberatung", machten mit 54 Prozent nur noch wenig mehr als die Hälfte aller Besucher und Besucherinnen der Drogenberatung aus.
Neben der Konsumentenberatung wird auch die Belastung der Eltern von Drogenabhängigen nicht vergessen. Allein 102 Hilfesuchende waren im vergangenen Jahr Angehörige, zu einem großen Teil Eltern jugendlicher "Kiffer".
Der Jahresbericht und weitere Informationen zu den Angeboten der Drogenhilfe sind auch im Internet zu finden: www.stadt-muenster.de/drogenhilfe
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12.08.2013