Münster (SMS) Die Sonne scheint, der Grill glüht. Die Jugendlichen genießen gerade die letzten Tage des Sommers. Gemütlich sitzen sie am Aasee oder Kanal und grillen mit Freunden. Bier und Zigaretten scheinen schon fast zur Grundausstattung zu gehören. Der unverwechselbare Geruch von Cannabis hingegen hängt seltener in der Luft. Mehr als 80 Prozent der 18 bis 25-Jährigen haben in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken, etwa 40 Prozent dieser Altersgruppe haben Konsumerfahrungen mit Cannabis. Das ergab der aktuelle Suchtbericht der Bundesregierung.
In den meisten Fällen bleibt es bei einem experimentellen oder gelegentlichen Cannabiskonsum – aber eben nicht immer. Die Nachfrage nach stationären Behandlungen wegen einer Cannabisabhängigkeit steigt seit Jahren. Auch die Zahl der Krankenhauseinlieferungen wegen Alkoholvergiftungen verbleibt auf einem hohen Niveau.
Diese Jugendlichen finden beim Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster Hilfe: „Sie können sich dabei sicher sein, dass wir nichts gegen ihren Willen einleiten. Auch die Schweigepflicht gegenüber Justiz, Schule und Eltern ist selbstverständlich“, betont Georg Piepel, Leiter der Drogenhilfe. Auf Wunsch der Jugendlichen werden auch die Eltern mit einbezogen. Und die Beratung zeigt Erfolge. Aus dem Jahresbericht 2014 der Drogenhilfe geht hervor, dass in dreiviertel der Fälle Jugendliche am Ende der Beratung weniger Suchtmittel konsumieren.
Um einen möglichst niedrigschwelligen Zugang zu ermöglichen, gibt es in Münster das Angebot der offenen Jugendsprechstunde: Jeden Dienstag bieten Svenja Hübener und Kerstin Hülbrock von der Drogenhilfe in der Schorlemerstraße 8 von 16 bis 18 Uhr einen Erstkontakt für Jugendliche. „Der Umgang mit Suchtmitteln ist jugendtypisches Verhalten“, wissen die beiden Jugendberaterinnen. „Optimal ist eine Kontaktaufnahme, bevor es zu Problemen kommt.“ Wer zu den Sprechstunden keine Zeit oder größeren Beratungsbedarf hat, kann kurzfristig einen Termin vereinbaren: 02 51 / 4 92 – 51 73. Weitere Informationen gibt es im Netz unter www.stadt-muenster.de/drogenhilfe.
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Pressemitteilungen
04.09.2015