"Ein Ziel der Aktion ist es, Jugendliche für ihre Trinkverhalten zu sensibilisieren und ihnen Risiken bewusst zu machen", sagt Amtsleiterin Anna Pohl. "Hier sind die Schulen in Münster ideale Partner, spielen sie doch schon seit Jahren eine wichtige Rolle in der Suchtvorbeugung."
Das Handbuch wurde von der städtischen Drogenhilfe extra für die Kampagne erarbeitet. "Zur Suchtvorbeugung in Schulen findet sich jede Menge Material", so die Erfahrung von Georg Piepel, Leiter der Suchtvorbeugung. "Nur leider sind das oft sehr lange Unterrichtsreihen. Daran scheitern im Schulalltag viele Präventionsprogramme."
Der "Voll-ist-out"-Leitfaden ist auch von Lehrkräften ohne Vorwissen leicht einsetzbar. Die vier Einheiten bauen aufeinander auf. Jede füllt etwa zwei Unterrichtsstunden. Nach einer kleinen Runde zum Warm- und Wach-Machen folgt ein "interaktiver" Teil, der Jugendlichen Wissen zu Risiken des Alkoholkonsums vermittelt. Vor allem regt er sie an, eigene Verhaltensmuster zu überdenken und andere Sichtweisen kennen zu lernen. Es bietet sich beispielsweise an, drei Einheiten vor und die letzte nach Rosenmontag 2005 zu legen - erfahrungsgemäß ein "trinkfreudiges" Datum auch unter Jugendlichen.
"Es geht nicht um den erhobenen Zeigefinger und Abstinenz", erläutert Georg Piepel. "Vielmehr wird altersgerecht und lebensnah eine kritische Haltung und verantwortungsvoller Umgang mit dieser Kulturdroge vermittelt, die neben Nikotin immer noch die Einstiegsdroge Nummer 1 ist."
Die weiterführenden Schulen wurden über das neue Angebot informiert. Bei Bedarf können Sie sich bis zum 6. Januar für eine Informationsveranstaltung zum Handbuch (am 10. Januar) anmelden. Weitere Informationen zu "Voll ist out": Telefon 4 92-51 85.