Schätzungsweise 400 000 Menschen in Deutschland sind von der Infektion betroffen. Für viele bedeutet die Erkrankung eine deutliche Einschränkung von Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit. Zudem ist sie oft mit Stigmatisierung im täglichen Miteinander bis hinein in die eigene Familie verbunden. Halb- und Nichtwissen über die Krankheit und diffuse Ängste bilden hierfür den Nährboden.
Etwa 20 bis 30 Prozent der chronisch Infizierten droht eine fortschreitende Lebererkrankung bis zur Leberzirrhose und ein erhöhtes Risiko für Leberzellkrebs. Das sind, trotz hoher Kosten und möglicher Nebenwirkungen der Medikamente, gute Argumente für eine Therapie, die bei Erfolg Beschwerden lindern und die genannten Risiken deutlich vermindern kann, so die Einschätzung der Fachleute an dem Infoabend. Die Übertragung von Hepatis C erfolgt hauptsächlich über Blutkontakte. Größtes Risiko ist heute der "teilende" intravenöse Drogenkonsum. Weitere Risiken bestehen etwa bei unsachgemäßem Tätowieren und Piercen.
Seit Anfang der 90er-Jahre gibt es Bluttests zum Nachweis des Hepatitis-C-Erregers. Viele Patienten haben sich aber schon früher mit dem Virus infiziert, zum Beispiel über Blutprodukte oder die Dialyse, und müssen heute mit den Folgen der Erkrankung leben. Da es bisher keinen Impfstoff gibt, bleiben Prävention und Aufklärung enorm wichtig. Dabei ist die Zusammenarbeit von Ärzten, Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Arbeitgebern und Familien unverzichtbar.