23.05.2011
Durchfall-Bakterium beschäftigt auch Münster
Mehrere Verdachtsfälle und eine infizierte Person / Gesundheitsamt: Hygiene ist die beste Vorbeugung
Münster (SMS) Der EHEC-Darmkeim beschäftigt die Menschen auch in Münster. Dem Gesundheitsamt wurden vom Uni-Klinikum zwei Patienten aus der Region und ein Fall aus Münster gemeldet, bei denen Verdacht auf eine Infektion besteht; erste Tests deuten auf den Erreger hin, weitere Tests zur endgültigen Bestätigung werden durchgeführt. Hinzu kommt eine weitere Person aus dem Umland, bei der sich der Verdacht bereits kürzlich bestätigt hat. Das Durchfall-Bakterium EHEC kann sehr schwere Krankheitsverläufe, unter anderem mit Nierenleiden, verursachen.
"Seit Ende vergangener Woche werden insbesondere aus Norddeutschland, aber auch aus Hessen ungewöhnlich viele EHEC-Fälle gemeldet, bei denen zusätzlich zum Durchfall noch ein Nierenversagen auftritt", berichtet Gesundheitsamt-Leiter Dr. Norbert Schulze Kalthoff. Die Ursache sei noch nicht geklärt. "Bekannt ist aber, dass der Erreger zum Beispiel von ungereinigtem rohem Gemüse, von rohem Fleisch oder Rohmilch übertragen werden kann", so der Mediziner.
Wer bei sich blutigen Durchfall feststellt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen und besonders strenge Hygiene-Maßstäbe anlegen, beispielsweise durch häufiges, gründliches Händewaschen. "Vor allem Kleinkinder und ältere, abwehrgeschwächte Personen könnten bei mangelhafter Hygiene von dem Krankheitskeim sehr schwer getroffen werden", so Dr. Schulze Kalthoff.
Dr. Michael Lürwer, Leiter der für Infektionsschutz und Umwelthygiene zuständigen Abteilung des Gesundheitsamtes, gibt folgende Tipps zum Umgang mit Gemüse, Fleisch- und Milchprodukten:
- Gemüse und Obst, das roh gegessen wird, immer gründlich reinigen;
- Fleischprodukte vor dem Verzehr bei mindestens 70 Grad mehr als zehn Minuten garen;
- ausschließlich wärmebehandelte Milchprodukte (z. B. pasteurisierte Milch) verzehren;
- beim Zubereiten von Gemüse - auch wenn es später noch gekocht wird - auf saubere Hände achten;
- benutzte Schnittplatten, Messer und Geräte erst spülen, bevor sie für andere Lebensmittel verwendet werden.
Wer Fragen hat, kann sich im Gesundheitsamt an Dr. Norbert Schulze Kalthoff (Tel. 4 92-53 00) und Dr. Michael Lürwer (Teil 4 92-53 30) wenden.