24.03.2011
Inklusion an Schulen auf den Weg bringen
Bezirksregierung, LWL und Stadt Münster arbeiten zusammen / Mehr integrative Angebote schaffen
(SMS) Bezirksregierung, Landschaftsverband Westfalen-Lippe und die Stadt Münster wollen auf dem Weg zur Inklusion an Schulen verstärkt kooperieren. Ihr Teamwork soll Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf schon jetzt Wege in die allgemeinbildenden Schulen öffnen. Auch bevor große Konzepte schlussendlich in Form gegossen sind, an gesetzlichen Rahmenbedingen noch gefeilt wird.
Inklusiv unterrichtende Schulen sind Orte, an denen Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Förderbedarf gemeinsam lernen und dafür auch die Voraussetzungen stimmen. Ein Kurswechsel im Bildungssystem, denn aktuell werden Kinder mit sonderpädagogischen Handicaps meist an entsprechende Förderschulen verwiesen.
De Bundesländer schaffen jetzt die entsprechenden Gesetze für eine Regelschule für alle. Sie folgen damit der UN-Behindertenrechtskonvention aus dem Jahr 2006. Wenn auch genaue Rahmenbedingungen noch ausstehen, wollen die drei Partner in Münster erste gemeinsame Schritte auf dem Weg zum selbstverständlichen gemeinsamen Unterricht von Schülern mit und ohne Behinderung unternehmen. Klaus Ehling, Leiter des städtischen Schulamtes: „Wir wollen ganz praktisch Integration voran treiben. Das befördert auch den vermutlich lange währenden Prozess zu einer inklusiven Schullandschaft“. Inklusion sei ein wichtiger Baustein in Münsters Schulentwicklungsplanung. „Wir sind auf einem guten Weg“, beschreibt er die konstruktive Atmosphäre unter den Gesprächspartnern.
„Münster und das Münsterland haben in Sachen Integration durchaus noch Aufholpotential“, konstatiert Regierungsschuldirektor Uwe Eisenberg. Die Offenheit der städtischen Verwaltung sowie hervorragend ausgestattete Einrichtungen des LWL in Münster böten allerdings auch große Chancen, integrative Angebote der Regelschulen zu entwickeln. Bereits jetzt unterstützt der Landschaftsverband in Einzelfällen integrative Angebote an Regelschulen. Annette Traud, Referatsleiterin LWL-Schulen, nennt ein Beispiel: „Wir vergeben aus unserem Pool behindertenspezifische Geräte. Dank dieser Technik können sinnesgeschädigte und körperbehinderte Schülerinnen und Schüler an Regelschulen gemeinsam unterrichtet werden“.
Die nächsten Schritte in der gemeinsamen Allianz für ein Lernen ohne Ausgrenzung? Zunächst werden die beiden Schulträger Gebäude allgemeinbildender Schulen in den Blick nehmen und schauen, welche baulichen Voraussetzungen für gemeinsamen Unterricht erforderlich sind. Neue integrative Angebote sollen auf kooperativem Weg und ohne großen baulichen Aufwand möglich gemacht werden. Stadt, LWL und Bezirksregierung zeigten sich nach ihren ersten Gesprächen zuversichtlich, dass schon bald mehr Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf alllgemeinbildende Regelschulen in Münster besuchen können.