10.02.2011
Land kürzt Eigenheimförderung
Dramatische Folgen für Häuslebauer in Münster / 2011 können nur etwa 20 neue Anträge bewilligt werden
Münster (SMS) Das Land NRW stellt in diesem Jahr deutlich weniger Mittel für den Bau und den Erwerb von selbst genutztem Wohneigentum zur Verfügung. In der Folge können sich in Münster nur wenige Haushalte Hoffnung auf eine öffentliche Förderung machen.
Wie berichtet, hatte das Wohnungsbauministerium bereits im vergangenen Jahr zum 30. September einen Förderstopp verfügt und gleichzeitig angeordnet, dass ab dem 15. September 2010 keine neuen Anträge mehr gestellt werden können. Nachdem das Land nun am 27. Januar 2011 neue Wohnraum-Förderungsbestimmungen veröffentlicht hat, können jetzt zwar wieder Anträge gestellt werden. Im Gegensatz zu früher dürfen aber nicht alle förderfähigen neuen Anträge bewilligt werden. Vielmehr wurde den Bewilligungsbehörden - für Münster dem städtischen Amt für Wohnungswesen - in diesem Jahr ein festes Förderbuget zugeteilt.
In 2009 und 2010 hat das Amt im Durchschnitt jeweils 198 Anträge bewilligt. Das Budget, das in Münster für 2011 zur Verfügung steht, reicht für gerade einmal für rund 100 Anträge. "Davon sind schon die Mittel für 78 Maßnahmen reserviert, die wegen des Förderstopps zum 30. September 2010 nicht mehr bewilligt werden durften. Wir können in diesem Jahr also nur noch 20 bis maximal 25 Neuanträge fördern", rechnet Ralf Bragard vor, der zuständige Fachstellenleiter im Amt für Wohnungswesen. Von den zirka 180 erwarteten Neuanträgen in 2011 kann damit nur noch jeder achte Antrag in diesem Jahr bedient werden.
Um eine möglichst gerechte und transparente Zuteilung der Fördermittel zu gewährleisten, erarbeitet das Amt Richtlinien für die Bearbeitung von Neuanträgen. Sie sollen dem Rat zu seiner April-Sitzung vorgelegt werden. "Deshalb können wir zurzeit leider keine verbindliche Auskunft zu den Erfolgsaussichten von neuen Anträgen geben", bittet Ralf Bragard um Verständnis.
Das NRW-Wohnungsbauministerium hat in Aussicht gestellt, dass alle Anträge, die in den nächsten Wochen eingehen und in 2011 nicht bewilligt werden können, wenigstens im nächsten Jahr zur Förderung kommen sollen. "Auch die Bauwirtschaft in Münster wird die Mittelkürzung schon in diesem Jahr deutlich spüren", befürchtet Bragard. Denn die öffentliche Förderung löst erhebliche Investitionen in Kauf, Bau und Modernisierung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen aus, die nun zum großen Teil ausbleiben werden. In den zurückliegenden zwei Jahren beliefen sich die dadurch initiierten Investitionen in Münster auf durchschnittlich jeweils 41 Millionen Euro.