19.08.2010
Die Tour der bunten Hügel
Ein Jahr "Soziale Stadt": Mehr Sauberkeit in den Stadtteilen dank erfolgreichem Projekt
(SMS) "Tour der bunten Hügel" nennen Andreas Dellbrügge und Marcus Lüttecke scherzhaft ihre tägliche Arbeit. Jeden Tag fahren sie mit ihrem Wagen durch Münsters Norden, beseitigen wilde Müllhügel und sammeln Sperrgut ein, das an den betreffenden Tagen nichts am Straßenrand zu suchen hat. Die tägliche Tour sorgt zwar für einen Berg an Arbeit, verschafft aber auch immer öfter Gipfelerlebnisse positiver Natur. Seit über einem Jahr sind die beiden Mitarbeiter der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWM) in dem Projekt "Soziale Stadt" beschäftigt, dass aus Geldern der Arbeitsagentur, den AWM und der Bezirksvertretung Münster-Nord finanziert wird. Sie haben sich einen guten Ruf erarbeitet.
Mit ihrem Pritschenwagen beginnen sie ihre Tour morgens früh um 7 Uhr in Kinderhaus. Ihre Aufgabe: für Ordnung und Sauberkeit sorgen. Sie halten Ausschau nach Abfällen wie Müllsäcken, Möbelstücken, Kühlschränken, Waschmaschinen, Farbeimern oder manchmal sogar ganzen Wohnungseinrichtungen, die sich plötzlich über Nacht auf dem Bürgersteig türmen – auch wenn am nächsten Tag kein Abholtermin für Sperrgut anliegt.
"Wir kennen schon unsere Pappenheimer", so Andreas Dellbrügge. Doch immer mehr "Pappenheimer" respektieren inzwischen die Arbeit der beiden. Am Ende des Tages haben sie fast immer 80 bis 100 Kilometer zurückgelegt. Und bis heute haben sie insgesamt 170 Tonnen Abfall eingesammelt.
Andreas Dellbrügge und Marcus Lüttecke sind keine reine "Putztruppe", sie leisten direkt vor Ort wichtige Aufklärungsarbeit in puncto Abfallentsorgung. "Wir sind mittlerweile schon bekannt in den Stadtteilen. Die Leute sprechen uns direkt an, wenn sie Fragen oder Probleme haben. Und in den meisten Fällen können wir auch helfen und erklären den richtigen Entsorgungsweg. Und das ist das Wichtige an unserer Arbeit", erklärt Marcus Lüttecke.
Mittlerweile haben sie schon enge Kontakte zu den Hausmeistern größerer Wohnanlagen aufgebaut und arbeiten eng mit ihnen zusammen. So werden viele Probleme gelöst, bevor sie sichtbar geworden sind. Stück für Stück wächst das Bewusstsein gemeinsamer Verantwortung für die Sauberkeit in den Stadtteilen.
Manchmal wurde es Dellbrügge und Lüttecke auf ihrer "Hügel-Tour" auch zu bunt: "40 Säcke mit PVC-Bodenfliesen haben wir mal gefunden. In solchen Fällen versuchen wir den Besitzer zu ermitteln und dann ist auch mal ein Bußgeld fällig", erzählt Dellbrügge von einem Gipfel der Unverschämtheit.
Kein Wunder, dass die Arbeit von Dellbrügge und Lüttecke von den Bewohnern positiv wahrgenommen wird. "Seit sie sich um unseren Stadtteil kümmern, sieht es hier viel sauberer aus", so die Anwohner. Und dieses Lob verschafft den beiden AWM-Mitarbeitern dann wieder ein gewisses Gipfelglück auf ihrer Tour. "Wir arbeiten gern für die AWM, denn wir haben eine sinnvolle Aufgabe gefunden, die zudem sehr abwechslungsreich ist und auch noch Spaß macht", meinen Dellbrügge und Lüttecke.
Foto: Sie absolvieren täglich eine "Tour der bunten Hügel" und leisten gleichzeitig Aufklärungsarbeit in Sachen Entsorgung: Die AWM-Männer im Projekt "Soziale Stadt". Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.