13.07.2010
Erstmals jugendliche Testkäufer in Münster
Jugendschutzmaßnahme des Ordnungsamtes / Zwei Drittel hielten sich an die Regeln zur Abgabe von "branntweinhaltigen Getränken"
(SMS) In den vergangenen Monaten waren beim Ordnungsamt der Stadt vermehrt Verstöße gegen das Jungendschutzgesetz bekannt geworden. Zumeist wurden an Kiosken "brandweinhaltige Getränke" an Minderjährige verkauft. Diese Gesetzesverstöße waren jeweils mit Bußgeldern geahndet worden.
Um die Nachhaltigkeit der bisher durchgeführten Maßnahmen gegen die Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz sicher zu stellen, gab es am Montag, 12. Juli, erstmalig Testkäufe von minderjährigen Kunden. Ein jugendliches Paar, beide 16 Jahre alt, trat in mehreren Kiosken als Käufer auf, um hochprozentige Alkoholika zu erwerben. Die Jugendlichen wurden von Mitarbeitern des Ordnungsamtes begleitet. Bei der Auswahl der Jugendlichen und auch beim Ablauf der Aktion wurden die strengen Maßstäbe für Testkäufe beachtet.
Während die Jugendlichen die Kioske gemeinsam betraten, hielten sich die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in unmittelbarer Nähe auf. Überprüft wurden drei Kioske. In zwei Fällen war das Ergebnis so wie es sein soll: Es wurde nach dem Ausweis gefragt und nach dessen Kontrolle die Abgabe von Alkohol verweigert. Im dritten Fall waren die Beiden jedoch "erfolgreich". In diesem Kiosk erhielten sie ohne weiteres eine Flasche aromatisierten Schnaps und eine Flasche hochprozentigen Alkohol.
Alle Verkäufer wurden sofort nach dem Test über das Ergebnis informiert. Die Reaktionen der Verkäufer reichten von Erleichterung bis hin zu geäußertem Ärger im Fall des festgestellten Verstoßes. Hier muss der bereits in der Vergangenheit aufgefallene Betreiber nun erneut mit einem Bußgeld rechnen. Zudem wurde er darauf hingewiesen, dass ihm bei einer weiteren Missachtung des Jugendschutzgesetzes der Verkauf von Alkohol und Zigaretten untersagt werden kann und im schlimmsten Falle auch eine "Gewerbeuntersagung" in Betracht kommt.
"Der Einzelhandel ist inzwischen gut sensibilisiert für das Thema Jugendschutz, die Kioske werden wir allerdings noch weiter im Auge behalten", resümiert Ordnungsamtsleiter Martin Schulze-Werner.