26.04.2010
Von der Kaiserparade zum Fußball-Stadion
Themenabend im Stadtarchiv: Berg Fidel und seine Nachbarschaft
Münster (SMS) Am 3. November 1969 legt Oberbürgermeister Dr. Albrecht Beckel den Grundstein für die neue Wohnsiedlung „Berg Fidel“. Rund 32 Hektar umfasst die weitläufige Fläche zwischen den Eisenbahnlinien nach Hamm und Dortmund und dem Preußenstadion. Welche Entwicklung dieser Stadtteil in 40 Jahren nahm, skizziert der Themenabend im Stadtarchiv am Donnerstag, 29. April (18 Uhr).
Heute leben rund 6000 Menschen in Berg Fidel. Auch vor dem Bauprojekt war das Gelände der ausgedehnten Gartenvorstadt Geist nicht unbewohnt. Schon in den 1920er Jahren gab es größere Bauaktivitäten. So stellte die Stadtverwaltung der Kriegerheimstätten Genossenschaft Grundstücke zur Verfügung. Dort, wo Kaiser Wilhelm II noch 1907 eine prachtvolle Parade abhielt, entstand 1926 das Fußballstadion.
Zwei Berg-Fidel-Kenner begleiten die Zuhörer durch den Themenabend. Stadtplaner Fritz von Poblotzki und der ehemalige Grundschulrektor Dr. Manfred Pollert beleuchten städtebauliche Etappen und soziale Entwicklung. Und erinnern an weite Wege, die einst zurückgelegt wurden: Anschluss durch öffentliche Verkehrsmittel gab es erst 1971. Bis dahin mussten die Stadtteilbewohner bis zur Hammer Straße laufen.
Der Blick der Referenten geht über Berg Fidel hinaus. In den 1980er-Jahren sollte, so frühere Überlegungen, ein Autobahnanschluss in der Vennheide zum geplanten Flughafen in Drensteinfurt führen. Pläne, die sich längst zerschlagen haben. Stattdessen steht Berg Fidel heute mit Fußball, Volleyball und Skateboard ganz im Zeichen des Sports.
Zum Vortrag präsentiert das Stadtarchiv historische Dokumente aus seinem Bestand, die auch Laien benutzen dürfen, wenn sie zu ihrem Stadtteil forschen möchten. Der Eintritt zum Themenabend (An den Speichern 8) ist frei.
Foto:
1907 gibt es noch viel Platz für eine große Parade mit Kaiser Wilhelm II. Knapp 20 Jahre später entsteht an gleicher Stelle das Preußenstadion. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.