Stadt Münster: Tiefbauamt - Pressemeldungen

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25.03.2010

"Wir brauchen das Wissen der Älteren"

AMS stellt Programm "Perspektive 50plus" vor / Viele ältere Langzeitarbeitslose

Münster (SMS) In Münster sind mehr als 3000 Arbeitsuchende über 50 Jahre auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Mit dem Einstieg in das bundesweite Programm "Perspektive 50plus" im vergangenen Jahr hat die Arbeitsgemeinschaft Münster (AMS) deren Chancen auf Arbeit und Auskommen erhöht. "Auch Dank der zusätzlichen Förderung haben wir 2009 unter dem Strich eine sehr ordentliche Vermittlungsquote bei den über 50-Jährigen erzielt", berichtete AMS-Geschäftsführerin Ulrike Otto über erste Ergebnisse. Im Stadtweinhaus informierte sie Politiker und Bildungsexperten über die neuen Wege zur Integration älterer Arbeitsloser, die der Beschäftigungspakt "Perspektive 50plus" eröffnet. Münster ist im Sommer 2009 dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales initiierten Programm beigetreten. Das bedeutet: Mehr Geld fließt seitdem für die Eingliederung älterer Menschen in den Arbeitsmarkt nach Münster. Im Gegenzug sind die Zielvorgaben erhöht worden. "Die Höhe der Förderung hängt davon ab, wie viele Menschen wir in den ersten Arbeitsmarkt vermitteln", erläuterte Otto für die AMS, in der Stadt und Arbeitsagentur bei der Umsetzung der Grundsicherung für Arbeitsuchende zusammenwirken. Teamleiter für das Programm ist bei der AMS Thomas Borker. Er hat in den vergangenen Monaten eine 16-köpfige Mannschaft zusammengestellt hat, darunter neben Sozial- und Diplompädagogen auch Juristen und Betriebswirte. "Die Schwierigkeiten von arbeitsuchenden Menschen über 50 sind vielschichtig. Um sie zu lösen, braucht man fachliche Kompetenz aus vielen Bereichen", erklärt Borker. Es gehe nicht nur um Qualifizierung. Gesundheitliche Einschränkungen, Schulden oder Mobilitätsprobleme erschwerten die Integration gerade älterer erwerbsfähiger Arbeitslosengeld-II-Empfänger. Problemorientierte und vorrangig individuelle Unterstützung statt "Breitbandmaßnahmen" lautet der Grundsatz von "Perspektive 50plus". "Wenn jemand ein Qualifizierungsdefizit hat, dann bieten wir passende Maßnahmen an - und zunächst nichts anderes dazu", so Borker. "Hat ein anderer ein Problem mit der Mobilität, dann suchen wir dafür nach Lösungen." Seine Team-Mitglieder verstünden sich als Kümmerer, die ältere Arbeitslose fördern und fordern. Der respektvolle Umgang sei dabei ein wichtiger Erfolgsfaktor. Grundlage der individuellen Unterstützung ist ein so genanntes Tiefen-Profiling, bei dem die Stärken und Schwächen der Teilnehmer ermittelt werden. "Diese Arbeit hat in den vergangenen Monaten im Vordergrund gestanden. Jetzt nutzen wir die Ergebnisse für die zielgruppenorientierte Arbeit", so Borker. Ein weiteres Projekt der "Perspektive 50plus" startet am 12. April. Es gewährleistet die intensive Betreuung von 100 Langzeitarbeitslosen, die für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt gleich mehrere Barrieren überwinden müssen. "Bei diesen Menschen hat sich die Arbeitslosigkeit oft so verfestigt, dass sie vor allem einen neuen Blickwinkel und neues Selbstvertrauen brauchen, um an ihrer Situation etwas ändern zu können", so AMS-Geschäftsführerin Otto. Projektleiterin ist Marina Bremerich, die Betreuung der Teilnehmer übernimmt die Volkshochschule. Ulrike Otto wirbt nachdrücklich dafür, die Hilfen zur Eingliederung älterer Arbeitsloser in den ersten Arbeitsmarkt zu verstärken und weiterzuentwickeln. Sie stellt klar: "Der demografische Wandel kommt und damit unweigerlich der Fachkräftemangel. Unsere Gesellschaft braucht das Wissen, das Können, die Erfahrung und die Arbeitskraft der Älteren." - Info: www.perspektive50plus.de
 

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Birgit Jaskowiak
Tel. 02 51/4 92-66 09