19.03.2010
Trügerische Idylle und fragwürdige Objektivität
Gespräche und Führungen zu einzelnen Werken der aktuellen Ausstellung "Krieg/Individuum" in der AZKM
(SMS) Zur aktuellen Schau "Krieg/Individuum" bietet die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst (AZKM) im Speicher II am Hafen auch am kommenden Wochenende Führungen an. "Let's talk about art" heißt die Aufforderung.
Am Samstag, 20. März, 15 Uhr, geht es in einer Führung um die Arbeit "The Forest" von Ori Gersht. In diesem Film aus dem Jahr 2005 schweift die Kamera über ein Waldstück – eine friedliche, idyllische Szenerie, die in Zeitlupe als Endlosschleife gezeigt wird, aus der es kein Entrinnen gibt. Bei dem Schauplatz handelt es sich um einen Wald in der heutigen Ukraine, wo 1941/42 Nationalsozialisten mordeten, um das Gebiet "judenrein" zu machen.
Am Sonntag, 21. März, geht es in der Reihe "Let's talk about art" um Fotoarbeiten Randa Mirzas aus der Serie "Parallel Universes". Mirza montiert Bilder aus dem libanesischen Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 und den Kampfhandlungen von 2006 mit touristischen Schnappschüssen und hinterfragt den "objektiven" Charakter der Kriegsfotografie.
15 Projekte – 15 Termine – 15 Perspektiven: Das Begleitprogramm zur Ausstellung "Krieg/Individuum" bietet bis zum 25. April noch weitere Führungen und Veranstaltungen (www.muenster.de/stadt/ausstellungshalle/veranstaltungen.html).
Fotos:
Ori Gersht, The Forest (2005), DVD, Courtesy Galerie Mummery + Schnell, London. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Randa Mirza, Untitled 1 (2008), aus der Serie "Parallel Universes", Pigmenttusche auf Fotopapier, Courtesy Galerie Sfeir-Semler, Hamburg/Beirut. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.