22.02.2010
Gewalt muss nicht ertragen werden
Gesundheitskonferenz wendet sich in acht Sprachen an Betroffene von häuslicher Gewalt
Münster (SMS) "Gewalt muss nicht ertragen werden!" stellt ein rotes Faltblatt im Scheckkartenformat fest, das an alle münsterschen Hausarzt-, Frauen- und Kinderarztpraxen zur Auslage verschickt worden ist. Es nennt in acht Sprachen die wichtigsten Hilfsangebote bei häuslicher Gewalt gegen Frauen und Kinder, mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse und der ausdrücklichen Aufforderung: "Lassen Sie sich helfen!"
Herausgegeben hat das Infoblatt die Gesundheitskonferenz Münster. Bereits 2006 wurde es zum ersten Mal verteilt. Wegen der großen Resonanz wurde es jetzt neu aufgelegt. Auch andere Kommunen haben das Faltblatt inhaltlich übernommen. "Vielen ausländischen Einwohnerinnen sind die Hilfsangebote nicht bekannt. Deshalb haben wir die Hinweise in Arabisch, Englisch, Französisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch und Türkisch übersetzen lassen", so Gesundheitsdezernent Thomas Paal, Vorsitzender der Gesundheitskonferenz.
Mit Unterstützung von drei Krankenkassen konnte der kleine praktische Folder in einer Auflage von 15 000 Exemplaren gedruckt werden. Die Kassenärztliche Vereinigung hat ihn an die Arztpraxen versandt mit der Bitte, die Information so auszulegen, dass von Häuslicher Gewalt Betroffene diese unauffällig einstecken können.
Mit der Thematik Häusliche Gewalt wird sich am Samstag, 13. März, auf Initiative der Gesundheitskonferenz auch eine interdisziplinäre Fachtagung befassen. Sie geht insbesondere darauf ein, wie Kinder traumatisiert werden, die in Gewaltbeziehungen leben und tagtäglich unter dem enormen Druck und der Angst vor Gewalt stehen. Denn: Wer die Mutter schlägt, trifft auch das Kind. Weitere Information geben bei der Stadt das Frauenbüro (Tel. 4 92-17 02) und das Gesundheitsamt (Tel. 4 92-53 06).
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Sie sorgten für die Neuauflage des viel gefragten Folders (v.l.): Stadtrat Thomas Paal, Claudia Kock (AOK), Carsten Osterwinter (BKK Westfalen-Lippe), Brigitte Kempe (Gesundheitskonferenz), Claudia Welp (Frauenbüro) und Jürgen Merx (Barmer GEK). - Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.